April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Archive

die halblinge bd1: pilger jacks interpretation

Posted in buchinterpretationen on Mai 23rd, 2019

Mel Odom/ Wikiodom/ Die Halblinge Band 1 c 2007 Blanvalet/ Titel der amerikanischen Originalausgabe: Rover 01. The Rover/ aus dem Englischen von Hans Link/ es fehlen: Glossar und Karte/ softfax S.606

Bei Buch, Papier und Schreibutensilien

Nicht erst seit Tolkien werden High Fantasy Leser als entrückte Träumer angesehen. Um nicht auch noch zu sagen, dass gängige literaturversierte diese Sparte als leichte Unterhaltung bezeichnen. Darum ist hier mal die Frage gestellt: Was kann ein Freund des geschriebenen Prosawortes von der schriftstellerischen Leistung eines völlig in imaginären Landen wandelnden Autors erwarten? Und dazu: Was – ausser einem vergnüglichen Leseerlebnis – bringt die Lektüre von Mel Odoms die Halblinge? Der US-Amerikanische Autor hat schon über 140 Bücher geschrieben und mit „The Rover“, der Englischen Originalversion von die Halblinge, 2002 den Alex Award gewonnen. Ein Preis, den schon Stephen King entgegennehmen durfte.

Fragen über Fragen! Ein Satz, der schon den Zauberer Gandalf aus Herrn der Ringe umtrieb, bevor er sich aufmachte, entscheidende Fakten über den Ring zu finden. Zuerst einmal sind es in der Geschichte um den Halblingsbibliothekar Edeltocht Lampenzünder aber eine Furcht vor dem was in den Schatten lauert, und eine Neugier nach unentdeckten Geheimnissen, die Edeltocht, kurz Tocht genannt, in ein Abenteuer stürzen lassen.

Ausgangsort des Geschehens ist das Gewölbe Allen Bekannten Wissens. Tocht ist dort Bibliothekar dritten Ranges. Die Sammlung, säuberlich in Regalen aufgereiht, ist ein Archiv für das gesamte Wissen der bekannten Welt. Eines Tages erhält der Halbling Tocht von seinem Vorgesetzten den Auftrag, ein Päckchen zu überbringen. So gelangt er zum Hafen. Dort erfährt er unsanft aber sicher die Gangart ausserhalb seiner gewohnten Umgebung. Tocht gerät unter Piraten. Anstatt wieder seiner Arbeit nachgehen zu können, führt ihn der Weg fortan in die legendäre Welt nach der grossen Verheerung. Die Welt, so wird es Tocht für sich festhalten müssen, ist ein unischerer Ort für Geschöpfe, Wesen und Kreaturen aller Art, die die Freiheit lieben.

Mel Odoms Wortgewandheit schlägt sich nieder in einer Geschichte, die sich wie ein sanfter Wellengang liest. Die Dünung trägt den Leser sachte von Abenteuer zu Abenteuer. High Fantasy ist unbestritten unterhaltsam. Und man muss es ja auch einräumen, vielleicht in erster Linie. Es sei aber erlaubt, diesem Genre hier ein Denkmal zu setzen. Es ist vor allem ein Vorzug, den High Fantasy Plots erfüllen müssen: Erfinderische Kreativität! Der Autor unternimmt keine Tour durch die Gegenwart, weder tätigt er zeitkritische Recherchen. Nein, er tut etwas vollkommen verrücktes. Er erfindet alles! Welt, Wesen, Religion, Kultur, Politik, Karten, Stammbäume. Alles bestens erfunden und auf Spannung bezogen. Ein Beispiel? Tocht ist ein langlebiger Halbling, der kampfunerfahren in einer ersten Begegnung widerwillen gegen – von einer bösen Absicht – verunstaltete Wesen kämpfen muss.

Ha, wird der Kenner nun spotten! Alles von Tolkien abgekupfert. Die korrekte Antwort lautet, jein, also ja und nein. Denn: Mel Odoms Geschichte des Halblings kann man in seiner Ausgestaltung als der von Tolkien ähnlich bezeichnen. Die Halblinge, bei Tolkien die Hobbits, ist also eine abgekupferte Idee. Und ähnlich wie bei Tolkien, trägt diese halbwüchsige Rasse einen Teil der Verantwortung für die Welt. Wenn auf vielen Buchrücken Tolkien als Garant für den Lesespass herhalten muss, so würde der Name, auf den sich alle beziehen wollen, hier zu Recht stehen. Also ja, die Idee ist abgekupfert. Der Plot von Odom verläuft in seiner Philosophie ähnlich wie der Herr der Ringe. Denn das Schicksal liegt in den Händen einer schwachen Spezies. Und nein, Odom schwätzt nicht nur nach, was seit Tolkien die Spatzen von den Dächern pfeifen. Die Welt, in die sein Protagonist stolpert, ist eine eigene Schöpfung kreativer Überraschungen. Und eine Frage, die man lösen kann, ist die, wie eine Gesellschaft, die von Starken regiert wird, mit den schwächeren Teilnehmern umgeht. Man höre, staune und lese, wie es dem Halbling in einer von mittelalterilicher Gesinnung beherrschten Klasse ergeht.

In der Bibel gibt es einen Vers. Sinngemäss zitiert lautet er: Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist soll es geschehen. Hier ist mit Geist Gott gemeint und die Bibel macht die Menschheit auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam. In guter, verständlicher Umgangssprache lautet der Vers: Menschliche Anstrengung, Muskelkraft und Denkvermögen reichen nicht immer um einen Knopf zu entwirren. Man steht vor einer unlösbaren Aufgabe. In der Sprache die Odom in der Welt nach der grossen Verheerung zeichnet, bedeutet es, dass nicht alle Feinde mit der Macht des Schwertes besiegt werden können.- Tocht ist kein Kämpfer, und als solcher unter den Piraten nicht von grossem Wert. Das wird ihm auf Deck auch immer wieder vorgehalten. Er taugt gerade als Kombüsenmaus. Als sich jedoch das Schiff mit einer aus menschlicher Kraft unbesiegbaren Bedrohung konfrontiert sieht, fasst der Halbling einen Entschluss. Er hat das Wesen – das wie ein Feuerdämon in der Takelage hängt – in einem Buch kennengelernt und kennt dessen Vergangenheit. Tocht spürt, da ist ein wunder Punkt. Seine Studien werfen Licht auf die Herkunft des bösartigen Wesens. Das wäre eine zeitgemässe Umsetzung, wenn schwelende Konflikte Kraft des Wissens, Kraft des Geistes, beigelegt werden könnten.

Die Reise des Edeltocht Lampenzünder führt so in manche Gegend. Nachdem er unfreiwillig als Pirat rekrutiert wurde, gerät er auch noch unter die Sklavenhändler. Um dann viele Seiten später – dem sicheren Tod in die Augen schauend – vom Anführer einer Diebesbande gekauft zu werden. Auf Tour mit der Bande lässt Tocht Bücher mitgehen. Sie gehören einer Gruppe von Zauberern, die sie unbedingt zurückhaben will.  Eine Söldnertruppe – dessen Anführerin von den Dieben aus einer misslichen Lage gerettet wurde – kreuzt darauf ihren Weg. Im Gebirge das sie durchwandern, treibt ein Drache sein Unwesen. Hier an dieser Stelle kann man eine Menge über Gruppendynamik lernen. Über das Funktionieren von Subgesellschaften. Warum die Mitglieder lieber in einer für die Gesellschaft anrüchigen Gruppe agieren, als sich für die Ziele irgendeines Königs oder Barons zu erwärmen.

Um es kurz und knapp zu sagen, in diesem Buch kann der Leser etwas über den Umgang mit schwächeren Mitgliedern der Gesellschaft lernen. Man kann erfahren, wie drohendes Unheil durch angewandtes Wissen abgewehrt wird. Und man stolpert über den positiven Wert von zweifelhaften Subkulturen. Die Halblinge von Mel Odom schafft es dabei wie ein wirklich gutes Musikstück zu sein. Das Werk verdient es mehrmals gehört zu werden. Und als ein High Fantasy Werk hat es die Vollzahl an Punkten verdient!

Pilger Jack

 

tolkiens erbe stephen r. donaldson

Posted in buchinterpretationen on Februar 16th, 2018

Stephen R. Donaldson/ Donaldson auf Wiki/ Anthologie Tolkienserbe/ c 2005 Piper München/ Kurzplot Tochter der Könige, Donaldson/ Englischer Titel Daughter of Regals 1984/ Herausgeber Erik Simon und Friedel Wahren/ Softfax und Seiten der Kurzgeschichte: 130/ andere Autoren: Lord Dunsany, E.R.Eddison, Jack Vance, Michael Moorcock, Ursula K. Le Guin und weitere

  

 

Emanzipation im Land der Könige

Neben J.R.R. Tolkien ist Stephen R. Donaldson ein weiterer Gelehrter der Literatur, der sich abseits von akademischen Wegen fantastischen Geschichten widmet. Stephen R.Donaldson hat im Jahr 93 den Doktortitel in Literatur erhalten. Seine Begabung für belletristisches Schreiben stellte er jedoch schon früher unter Beweis. Mit „Tochter der Könige“ und anderen Geschichten erhielt Donaldson im Jahr 1985 den Balrog Award in der Sparte Beste Anthologie, auf Deutsch, beste Geschichtensammlung. Der Balrog ist jenes fürchterliche Feuerwesen, das  Gandalf  den Grauen in Tolkiens Geschichte „Herr der Ringe“, in den Abgrund von Moria zerrt. Den Balrog Award in andern Sparten hatten schon Stephen King und auch schon Tolkien erhalten.

Am Vorabend der Thronbesteigung beobachten Chrysalis, die Tochter von Königen, und Ryzel, Berater und Freund, aus hoher Warte, wie sich der Festsaal mit Gästen füllt. Ihr Vater, der Basilisk-König ist seit einem halben Jahr tot. Der Frieden im Königreich steht auf wackeligen Füssen. Nur ein starker Hochkönig kann diesen Frieden sichern. Denn das Land besteht aus drei Fürstentümern. Von dort sind mit eigenen Plänen die Regenten angereist. Chrysalis muss an diesem Abend, vor ihrem 21.Geburtstag und bei Vollmond die Hand auf den Thron legen. Dieser besteht aus einem Material von alter Macht. Chrysalis muss so beweisen, dass in ihr die alte Gabe der Könige wohnt. Genau hier sieht aber Ryzel, ihr Berater, das Problem. Seit der Kindheit von Chrysalis hat er nichts von dieser Veranlagung in der Königstochter entdeckt. Die Fürsten nun sind angereist, es gar nicht erst zum Versuch der Thronbesteigung kommen zu lassen. Mit Magie und verschlagenen Vorstössen versuchen sie die Thronbesteigung Chrysalis zu verhindern.

Mit Tochter der Könige hat Stephen R. Donaldson eine phantastische Kurzgeschichte mit emanzipatorischer Kraft hingelegt. Chrysalis, die junge Prinzessin, muss sich ohne jede Hoffnung auf Erfolg den drei angereisten Fürsten, dabei ist auch eine Fürstin, stellen. Auch Ryzel, ihr Berater, hat für den Fall das sie versagt, eigene Pläne. Mit Magie und höfischen Intrigen versuchen die Regenten das Spiel um den Thron zu gewinnen. Dabei hat Chrysalis Vater, der Basilsk-König, vorgesorgt. Er hat aus einem alten magischen Material einen Stab gefertigt, den er Ryzel, seinem Berater, anvertraut hat. Wohl darauf vertrauend, das der Stab in Ryzels Händen, zusammen mit dem Mut der Königstochter, wenn dieser Stab in ihren Händen seinen Auftrag erfüllt, die Inthronisation zu einem glücklichen Ende führen wird.

Tochter der Könige lässt somit die Hoffnungen einer jungen Thronanwärterin auf die geballte Kraft ausgekochter, ihr feindlich gesinnten Pläne, treffen. Chrysalis und Ryzel können nicht sicher sein, ob der Thron, in dem alte Macht wohnt, Chrysalis als Erbin akzeptiert. Aber soweit wollen es die drei Regenten nicht kommen lassen. Thornden aus Nabal hat schon seine Armee vor den Toren. Thone versuchts mit listigen Intrigen, und Damia, die Fürstin aus Lodan, lässt ihren Magier im Festsaal eine Drachenillusion erzeugen. Ausserdem sitzt sie im Bunde mit einem Aufständischen, Kodar dem Rebellen. Ausführlich nimmt Donaldson die Absichten der drei aufs Korn, und wie es Chrysalis schafft, ihnen zu widerstehen. In der Kurzgeschichte geht es weniger darum, wie in einem High Fantasy Plot, den verschiedenen Protagonisten im Alltag zu begegnen und ihnen auf ihren kriegerischen Wegen zu folgen. Es ist eben eine Kurzgeschichte und Donaldson beschränkt sich auf die Art und Weise, wie es Chrysalis ohne jegliche Hoffnung trotzdem auf den Thron schafft. Man kann die Geschichte mit einem Märchen vergleichen, das in seinen Grundzügen Lebensweiseiten, in diesem Fall wie es im Gerangel um einen Thron zu und her gehen kann, aufs Korn nimmt. Emanzipatorisch ist die Geschichte, weil Chrysalis in einer patriarchalischen Gesellschaft es wagt, ohne jegliche Hoffnung auf Erfolg als Thronerbin anzutreten. So spricht die Realität des Lebens gegen sie. Alles ist angerichtet zum grossen Fest. Dass es wie in einer märchenhaften Erzählung zu einem guten Ende kommt, dafür hat Stephen R. Donaldson gesorgt. Mit erzählerischer Kraft lässt er die vermeintlich starken Absichten der drei Landesfürsten an dem mutigen Glauben einer jungen Prinzessin scheitern. Sie besteigt den Thron und der Königsfrieden kann weiterdauern.

jh

 

 

b.hennens elfenritter bd 3 das fjordland im interpretationsmodus

Posted in buchinterpretationen on Januar 11th, 2018

Bernard Hennen/ Hennen auf Wiki/ Elfenritter Bd.3 das Fjordland/ c Heine Verlag 2008, dritte Auflage/ Anhänge: Karten, Personen- und Schauplatzregister, Glossar/ Softfax S.695

 

 

Elfenland in Ordenshand

Das in einer Nische der grossen Welt der Literatur zu findende Genre der Fantasy hat seit seiner Neuentdeckung an Breite gewonnen. Es haben sich verschiedene Untergruppen herausgebildet. Eine Untergruppe ist die Sparte der High Fantasy. Dort ist auch der Deutsche Bernhard Hennen zu finden, der sich als Romanautor seit mehr als zwanzig Jahren für fantastische Plots verantwortlich zeichnet. Das Fjordland ist Band drei der Elfenritter Trilogie und Bernard Hennen, den man auch den Herrn der Elfen nennt, bringt wichtige Geschehnisse aus der weiten Welt der Albenkinder zum Abschluss.

 

2007 ist das Erscheinungsjahr des ersten Bandes der Trilogie, die Ordensburg. Die Intrigen und Machenschaften der Ordensritter vom Blutbaum beginnen zu greifen und es entbrennt ein langer und gnadenloser Krieg, dessen erklärtes Ziel die Bekehrung der Heiden ist. Mitten drin: zwei Teenager, Luc de Lanzac und Gishild, letzte Prinzessin des Heidenreichs. Sie gehen den Kirchenleuten ins Netz und werden vom Orden des Blutbaums auf ihrer Ordensburg in Valloncour zu Rittern herangebildet. In dieser Zeit entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Luc und Gishild.

 

In Band zwei, die Albenmark, holen sich die vereinten Völker des Fjordlands und der Albenmark zurück, was ihnen gehört. Gishild wird von den Alben befreit. Sie ist die letzte Hoffnung des Fjordlands und wird als Königin gekrönt. Die Elfen wissen, fällt das Fjordland, stehen die Ordensritter vor ihren Toren. Seite an Seite kämpfen sie mit den Heidenkriegern gegen die Heere der nach Tjured benannten Glaubensgemeinschaft, die Tjuredkirche. Verrat öffnet den Kirchenheeren den Weg und sie verbuchen einen ersten Teilerfolg. In diesen von den übergeordneten Zielen der kämpfenden Völker beanspruchten Geschehnissen, reisst die noch frische Beziehung Lucs zu Gishild. Die Liebenden stehen an einer Weggabelung und müssen sich entscheiden.

 

In Band drei bringen zu ehrgeizige Absichten den Vormarsch der Ordensritter zum Stehen. Der Orden des Blutbaums wird von den Kirchenfürsten des älteren Ordens vom Aschenbaum aufgelöst. Die zwischenzeitlichen inneren Streitereien bringen nur einen kleinen Aufschub. Mit vereinten Kräften und mit den ehemaligen Anführern des Blutbaums an vorderster Front, gelingt den Ordensrittern Schlag um Schlag und die freien Völker Albenmarks und des Fjordlands werden an den Rand ihrer Existenz gedrängt. Luc hat sich seines Versprechens an Gishild erinnert, ihr Ritter zu sein, findet aber den Platz an ihrer Seite besetzt.

 

Verschiedene Ehrungen durfte Bernard Hennen für sein Schaffen schon empfangen. Zum einen war es im Jahr 1994 die Anerkennung für den ersten Band der zusammen mit Hohlbein verfassten „Jahr des Greifen“ Trilogie. Der „Der Sturm“ genannte Plot erhielt die Auszeichnung, beliebtester deutscher Fantasyroman. Zum andern, zwar ohne Preis aber doch eine grosse Ehre, landete der Einstiegsroman in die Elfenwelt auf Platz zwei der amerikanischen E-Book Charts. Die Elfenwelt, in die Bernard Hennen auch wieder als Co-Autor eingestiegen ist, hernach aber sich selbst als Autor einsetzen kann, hat dem erzählstarken Deutschen den Übernamen „Herr der Elfen“ eingebracht.

 

Neben den starken angloamerikanischen Fantasyerzählern in Bestsellergrösse wie Tad Williams und George R.R. Martin, hat das europäische Festland in Hohlbein und Hennen vergleichbare Grössen. Die Bücher der zwei deutschsprachigen Autoren haben die Sprachgrenze geknackt und werden über die Landesgrenze hinaus vertrieben.

Das Fjordland bietet als Geschichte alle jene Aspekte, die ein High Fantasy Werk liefern muss. Eine fremde, unbekannte Welt mit ihren eigenen magischen Gesetzen, menschliche und exotische Wesen mit unterschiedlichen Auffassungen vom Leben, Gut und Böse das sich bekämpft, übernatürliche Begabungen, Helden und Antihelden. Man könnte dies auch als den kleinstmöglichen Nenner bezeichnen, unter dessen Strich sich die wichtigen High Fantasy Aspekte finden müssen.

 

Als Königin über das Fjordland, zieht Gishild gegen die anrückende Kirchenmacht in den Kampf. Es sind verzweifelte Nadelstiche und schlussendlich zieht sich die Königin nach Firnstayn, zurück. Es sind die grossen Kirchenfürsten selbst, die diesen letzten Krieg gegen die Albenkinder und das Heidenreich anführen. Wenn schliesslich die Schlacht geschlagen sein wird, werden sie die Burg Elfenlicht, das Herz Albenmarks, beinahe erreicht haben. Durch eine Gabe, eine Kraft die älter ist als den meisten Ordensleuten bewusst, schafft es ein Ordensritter die unsichtbaren Schutzwälle Albenmarks einzureissen. Das Land der Anderen liegt bloss vor den Füssen der Kirchenheere. Der Sturm scheint unaufhaltbar. Luc hat in diesen schwierigen Stunden seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er ist Ritter und Liebhaber zugleich. Schlussendlich lebt er, was er Gishild in der Ordensschule versprochen hat. Er wird immer ihr Ritter sein, sie beschützen, wie er es gelobt hat. Die Elfen an der Seite Gishilds werden ihn schlussendlich ehren. Er wird ein Elfenritter sein. Seit dem Sturm  auf Vahan Calyd, der Elfenfeste, die durch Verrat den Ordensrittern zum Opfer gefallen ist, gilt er als verschollen. Er taucht an der Seite der Königsgarde, den Mandriden, im Fjordland wieder auf. Mit letzter Anstrengung erreicht er Albenmark. Die Grenze aber zu den Landen der Anderen ist endgültig zu. Emerelle, ihre Königin, hat den letzten Zauber gesprochen, ihr Land von den sterblichen Gestaden getrennt. So endet Band drei der Elfenritter Saga.

 

So zieht Bernhard Hennen mit der Feder eine blutige Spur durch die letzten freien Völker Albenmarks und des Fjordlands. Dabei kennt die Geschichte keinen Helden, der im Alleingang die Welt rettet. Die Geschichte kennt auch keinen weisen Zauberer, der einen schwächlichen Protagonisten belehrt. Die Geschichte kennt auch nicht die Macht des Bösen, die sich in einer pervertierten Spezies sammelt. Es ist die Geschichte einer Welt, die das Böse als geballten rechten Haken einer machtversessenen Religionsgemeinschaft abbekommt. Es ist die Geschichte des Untergangs eines magischen Reiches und deren heidnischen Gefährten im Fjordland. Lange hat sich die Tjuredkirche vorbereitet, um nun mit Rauch, Pulver und einem geordneten Heer die letzten freien Völker ihrem Willen und ihrem Gott zu unterwerfen. Der einzige Pluspunkt, den die Ordenskrieger verzeichnen können? Sie gewähren dem Schutzlosen Volk freien Abzug, wenn sie sich beugen.

 

Dabei beleuchtet Hennen die Geschehnisse von allen Seiten. Der Leser erfährt von Gishild und wieso sie als Frau Probleme hat Königin zu sein. Der Leser erfährt von Athap dem Lutin und wieso er unwissentlich ein Zudiender der Kirchenleute ist. Der Leser erfährt von einem Primarchen namens Honore, und was für eine Gabe er in sich trägt. Er erfährt von den Beweggründen der Elfenfürstin Emerelle, als sie erwägt, den Menschen im letzten Kampf keine Hilfe zu senden. Er erfährt von dem Albenkind Orgrim, dem Trollkönig, und wie er endlich zu Landbesitz kommt. Und von vielen anderen Perspektiven und Ansichten, die die 2000 Seite Starke Erzählung bereichern.

 

Schliesslich weiss Bernard Hennen als ehemaliger Schauschwertkämpfer, worum es bei der Handhabung der Waffe geht. Man kann die Echtheit der Kampfszenen förmlich spüren. Erek, Gishilds Gemahl wieder willen, wird auf dem Rückzug in einer Fallgrube von einem angespitzten Pfahl durchbohrt. Er überlebt, trägt aber die Zeichen der Verletzung fortan am Körper. Auf der Flucht verliert Gishild ihren Sohn, nicht durch Kampf, sondern durch Erfrierung infolge von Hagel und Sturm. Hennen lässt nichts aus, um die Brutalität eines Kriegzuges zu zeigen. Er brettert mit der Feder in der Hand über die Autobahn des epischen Widerstands der Anderen gegen die Tjuredkirche.

So könnte man als Fazit sagen, deutsche High Fantasy ist einen Gang härter, gnadenloser und somit auch einen Hauch näher an der realen Welt. Ist es in der westlichen Gesellschaft auch kein Religionssystem mehr, das Unterwerfung fordert, so sieht man aber Rücksichtslosigkeit in mancher Staatsführung.

 

Zurück aber zur Geschichte. Nach den Elfenritterromanen hat Bernard Hennen im nachfolgenden Drachenelfen Zyklus aufgezeigt, wo alle die sagenhaften Gestalten ihren Ursprung haben. Aber aufgepasst. Es ist nicht nur getan mit dem Lesen einiger Seiten. Auf den Interessierten warten wiederum Tausende von Seiten. Aufgeteilt in mehreren Bänden. Hennen ist ein Autor, der im heimischen Bücherregal einen Platz verdient hat. Ein Autor aber auch, dessen Geschichten, Legenden und Sagen von einer tiefen Beziehung zur Realität zeugen.

Folge dem Pfad zu Bd.1 und Bd.2

jh

interpretation von r.bradleys heilige der insel gil

Posted in buchinterpretationen on September 7th, 2017

Rebecca Bradley/ Bradley auf LB/ der Heilige der Insel Gil, c 1997 Bastei Lübbe/ Originaltitel: Lady in Gil/ ins Deutsche übertragen von Frauke Meier/ softfax S.380

Mission möglich: ein Schreiber folgt seiner Bestimmung

Einleitung Es gibt sie eben doch, die Romanautoren die das Genre wechseln können. So gemacht hat es die eigentliche Krimiautorin Rebecca Bradley. Mit dem der High Fantasy anzurechnenden – Die Heilige der Insel Gil – eröffnet sie eine Trilogie mit Geschichten aus einer abenteuerlichen, feudalen Zeit.

Handlung Es ist die Welt des Archipelagos, der freien Nationen und der vorherrschenden Macht der Sheraner. Sie haben die Insel Gil erobert, die Heimat der Flemen, üben dort eine Gewaltherrschaft aus. Einigen Flemen gelang die Flucht. Im Exil suchen sie nach einem Weg, ihr Land zurückzugewinnen. Dabei halten sie sich an eine althegebrachte Tradition. Nur ein Spross Oballefs, der so etwas wie ein Patron der Insel ist, kann die Rückgewinnung einleiten. Viele heldenhafte aber nutzlose Taten wurden schon vollbracht, die zu nichts führten als zum Tod, als Tigrallef an die Reihe kommt, der zwanzigste Spross Oballefs. Er ist kein Soldat und kommt nur an die Reihe, weil seinem Bruder gerade das Bein amputiert wurde. Er ist Schreiber im Archiv und hält nichts von diesem sogenannten Ehrenkodex.

Nichtsdestotrotz ist Tigrallef das einzige Mittel, die einzige Option für die Exilflemen. Denn es geht die Sage, ein Spross Oballefs muss die Heilige finden und eine Beschwörung durchführen. Tigrallef wird nach Gil eingeschifft. Die Suche nach der Heiligen, die in einem alten Stollen vermutet wird, beginnt. Auf seine Art wird der Schreiberling zum Helden.

Die Beurteilung und Besprechung von die „Heilige der Insel Gil“, muss vor allem durch zwei Fragestellungen geschehen. Bevor aber diese Thematik beleuchtet wird, kann man feststellen, der vorliegende High Fantasy Roman lohnt sich auf jedenfall zu lesen. Er bringt die Zutaten, die für ein Menu dieses Genres nötig sind, Neuschöpfung einer Welt, interessante Charaktere und andere Kreaturen, Ausprägung in Religion und Sprache, und jede Menge Spannung. Gewürzt mit einem witzig ironischen Schreibstil der Autorin.

Nun aber zu den zwei Fragestellungen. Seit das Fantasy Genre durch die Erfolge von Tolkiens Herr der Ringe ein wenig mehr aus der kleinen Literaturnische herausgerückt ist, ist es nur richtig, jede Folgegeschichte an dem Massstab zu messen, den jener Professor der Sprache festgelegt hat. Tolkien selber hat, ausgehend von Sprachneuschöpfungen, ganze Welten, Völker und Legenden entworfen. Ausserdem ist es ein Charakteristikum der Werke Tolkiens, das den Mächtigen der Welt durch unbedeutende, unscheinbare und schwache Wesen, ein Bein gestellt wird. Bradley Rebecca folgt dieser Tradition. Tigrallef, kurz Tig genannt, ist ein Schreiber, kein Kämpfer. Stellt sich der Aufgabe nicht als ausgebildeter Soldat. Tig nimmt zwar ein paar Waffen mit, die er aber zu langsam und zu ungeschickt einsetzt. Seine wirkliche Waffe ist sein Wissen, dass er sich durch lange Nächte im Archiv erworben hat. Er beherrscht ausserdem die Sprache der Eroberer. Und die Autorin kreiert mit dem alten Gestensystem eine genrewürdige Sprache. Die Beurteilung des Werkes auf der Grundlage von Tolkiens Welt, ist die eine Seite.

Die andere Seite, die andere zu Beantwortende Frage, ergibt sich aus der Sicht der Autorin. Rebecca Bradley hat als Frau einen High Fantasy Roman geschrieben. Wieder mal ne Frau in einer Männerdomäne! Kann sie als Frau einen genrewürdigen Plot entwerfen? Diese Fragestellung muss hier an dieser Stelle darum aufs Korn genommen werden, weil an anderer Stelle dem Roman eine gewisse Spannungslosigkeit vorgeworfen wird. Die Geschichte vermisse, so die Meinung, mit fortschreitender Handlung an nötiger Dramaturgie. Das stimmt so nicht. Die Handlung um den Helden Tig enthält sehr wohl Spannung. Das stellt man daran fest, dass Rebecca Bradley den Weg Tigs konsequent bis zum Schluss beschreibt. Was allerdings fehlt, sind Schlachten und Szenen, in denen Tig sein Schwert zieht. Das hat er auch nicht mehr dabei. Das erste Mal, als er das Schert ziehen musste, fällt es aus seiner Hand. Tig hat sich, entgegen seiner heldenhaften Vorgänger, die allesamt beim Versuch die Heilige zu finden gestorben sind, gegen den Ehrenkodex entschieden. Er würde den Schwachen töten, wenn er müsste und er nimmt Hilfe vom Geheimnetz der Exilflemen an. Beides Entscheidungen, die ein Held der dem Kodex verhaftet ist, so nicht vollziehen würde. Tig hat sich für die Geheimhaltung, List und gegen offenen Krieg entschieden. Geht auf verborgenen Wegen zu den alten Stollen im Gilgard, wo man die Statue vermutet. So setzt die Autorin in Kampfhandlungen nicht auf brachiale Gewalt, sondern immer wieder auf Giftpfeile aus dem Hinterhalt.

Und Bradley Rebecca bringt entscheidend Frauen ins Spiel, die ob Gut oder Böse, eine Rolle spielen. Eine Sicht der Dinge, die man bei Tolkien vermisst. Auch bei ihm kommen Frauen vor, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Die Autorin setzt also mit der Geschichte um die Heilige auf eine andere Art von Spannung. Sie ergibt sich vor allem aus der Entscheidung Tigs, keinen Helden zu spielen. Aus dem Weg, den er im Vertrauen auf fremde Hilfe geht. Aus der Spannung die entsteht, wenn ein Antiheld mit seinem Vorgehen das vorherrschende System ins Wanken bringt. Tig ist nicht mal mutig. Und er missachtet den Rat der Exilflemen und bringt dadurch jede Menge Spannung in die Geschichte.

Fazit Die Heilige der Insel Gil, ist ein Buch das es schafft, den Leser in eine andere Welt zu versetzen. Ein ketzerisches Buch überdies, weil es dem ritterlichen Ideal von Ehre und Ruhm den Wasserhahn zudreht. Und lohnenswert zu lesen, weil es von einer Frau geschrieben wurde.

joho

Chronik von Stahl und Feder Bd2

Posted in buchinterpretationen on Juni 28th, 2017

klauendesdrachenautoren

Tädeus M. Fivaz und Peter Segmüller/ Stahl und Feder Wiki/ Die Chronik von Stahl und Feder Band 2: Die Klauen des SeedrachenSoftfax S.439

blogunkel edelfaxe  stahl und feder klauen

Krieg und Frieden im Nordreich

Sprich Freund und tritt ein! Ein Satz, ein Rätsel, das den grossen Gandalf im ersten Buch von Tolkiens Herr der Ringe an den Rand seiner Weisheit brachte. Die Lösung war der Eintritt für den Zauberer und seine Gefährten zu den Hallen der Zwerge. Die Autoren Tädeus M. Fivaz und Peter Segmüller haben mit den Chroniken von Stahl und Feder ein fantastisches Universum eröffnet. Teil zwei, die Klauen des Seedrachens, ist Gegenstand dieser Besprechung.

Aus dem Grünsteppenreich vertrieben, bauen sich die Siedler in den Wäldern des Nordens eine neue Heimat auf. Der Norden ist Teil der Welt Opalindon. Drei Jahre sind vergangen und die Siedler haben im Wald schon einige Niederlassungen gegründet. Auf einem Erkundungsritt unter der Leitung von Evarn, dem Anführer der Siedler, greifen feindliche Soldaten den Trupp an. Evarn und seine Leute schaffen es gerade noch bis zu einer geheimnisvollen Zuflucht. Dort erhalten sie Hilfe von einem alten Geschlecht und ein freundschaftliches Bündnis entsteht. Ebenfalls wohnhaft im Waldreich des Nordens sind die Yärii, die eigentlichen Besitzer des Landes. Von den Soldaten, die zur Seefahrermacht der Yehiner gehören, werden sie in Ruhe gelassen, aber auch ausgenützt. Im folgenden werden Bündnisse geschmiedet, freundschaftliche und zweckmässige, und der Kampf um die Vorherrschaft im Waldreich des Nordens nimmt Fahrt auf.

Interessant und spannend in Wort und Satz, beschreiben die Autoren den Werdegang der Siedler in der noch fremden Welt. Von Anfang an fühlt man sich in den Bann eines einmaligen Abenteuers gezogen. Es riecht nach verzweifelter Anstrengung, Schweiss und Blut, als die Siedler das erste Mal vor den fremden Soldaten fliehen. Man fühlt die geheimnisvolle Macht des alten Geschlechts, das den Siedlern zu Hilfe eilt. Und man erkennt das strategische Denken und Handeln der Leute der Seefahrermacht. Mittendrin schliesslich, fällt es einem nicht schwer, ein Herz für die Eingesessenen zu haben. Sie müssen sich entscheiden, wem sie im Krieg helfen sollen.

So lässt sich der Roman, die Klauen des Seedrachens, welcher der zweite und abgeschlossene Teil der Chroniken von Stahl und Feder ist, als High Fantasy Geschichte mit einem grossen Anteil von mittelalterlichen Elementen beschreiben. Eine High Fantasy Geschichte zeichnet sich vor allem durch die Kreation einer völlig andern Welt aus. Da ist es möglich, dass in dieser neuen Welt Geschöpfe hausen, die man nicht gleich als Nachbar hat. Das kann von Fabelwesen bis zu Menschen mit besonderen Fähigkeiten und Wesen mit magischen Kräften reichen. Daraus leiten sich auch spirituelle und religiöse Praktiken ab. Ein weiteres Merkmal einer High Fantasy Geschichte muss eine neue Sprache sein. Wörter, Sätze und Begriffe, die man den geschaffenen Völkern in den Mund legen kann. Von allem findet man bei Tädeus M. Fivaz` und Peter Segmüllers Roman etwas. Um ein Beispiel zu nennen, die Einheimischen Yärii leben in Baumhäusern, haben Plattformen zwischen den Bäumen die man Goras nennt.

Die Geschichte könnte aber ebenso gut ein historischer Mittelalterroman sein. Denn es geht im Roman auch um Bündnisse zwischen den Völkern, befestigte Lager und Schlachttechniken. Die Realität der Geschichte in Romanform wird durch optimal genutzte digitale Möglichkeiten unterstützt. Hintergründe, Begriffe, Musik, Hörspiel, Leseproben, Autorennews und vieles mehr ist auf der Autorenhomepage abrufbar. Die Chroniken von Stahl und Feder sind mit viel Hingabe erstellt und empfehlenswert für jeden Liebhaber von High Fantasy Geschichten. Umso mehr, als es aufzeigt, dass eine Geschichte auch ohne einen klassischen Verlag im Rücken verkauft werden kann.

für das team fantaster hat starkweis geamtet

 

interpretation von hennens drachenelfen bd 1

Posted in buchinterpretationen on September 27th, 2016

albenmarks gründer

Bernard Hennen/ der Autor auf Wiki/ Drachenelfen Bd 1/ Heyne Verlag c 2011/ Softfax S. 1069/ spezielles: aufklapbarer Buchdeckel mit Karte, Fortsetzungsgeschichte: Bd 2 in der Bücherkiste

blogunkels green power  drachenfall

Gonvalon trat aus dem Schatten. Vor ihm stand seine Schülerin.  Getreu den Anweisungen hatte er seine Gefühle gemeistert. Als Drachenelf war er geschult seine Emotionen durch eine Kunst zu bändigen. Gonvalon meisselte. Durch die Schläge flossen Wut und Schmerz in den Stein. Sein Meister war der Goldene Drache. Jeder Drachenelf hatte einen Meister. Seine letzte Mission für den Goldenen hatte tiefe Spuren hinterlassen. Zusammen mit Aylin befreite er die Geächtete Nandalee aus den Händen der Trolle. Nandalee, eine Elfe, die seit der Ausbildung zur Drachenelfe in der weissen Halle einen unbeugsamen Charakter geoffenbart hatte. Sie war eine furchtlose Jägerin, eine Maurawan aus Carandamon. Diese verdammten Gesetze im Schwertkampf waren ihr eine Last. Nandalee unterordnete sich nicht und ging ihren eigenen Weg. Holte sich aus einem nahen Wald einen starken Eibenstab und machte sich einen Bogen. Denn darin war sie geübt. Bogen zu schiessen gab ihr Sicherheit. Was nützte sie ein Schwert zu schwingen, wenn Herz und Seele sich widersetzten? Die Meister sollten nun über ihre Unbändigkeit entscheiden. Und egal was sie entschieden, Nandalee hatte sich auch entschieden. Sie wollte die Ausbildung durch Gonvalon erdulden. Akzeptierte ihn als Lehrer. Nun hatte sich die „Meister Schüler Beziehung“ entwickelt. Etwas wie Zuneigung hatte sich Bahn gebrochen. Eine neue Mission brachte ihre junge Beziehung jedoch auf unsichere Wege. Erneut fühlte sich Gonvalon verlassen, meisselte nun seine Liebe in den Stein. Würde er aber bedingslos die Mission erfüllen, die sein Drachenmeister forderte oder würde er seine Interessen vorschieben? Gonvalon war das Winterkind, er würde diese Prüfung bestehen, den Auftrag für den Goldenen ausführen.

Das Universum in dem sie lebten war in drei Welten unterteilt. Nicht zufrieden waren die Drachen als Erstgeborene mit den Schöpfern, den untätigen Alben. Allen voran der eine Drache, der seine Nestbrüder aufwiegelte. Geschickt war er darin seine Spuren zu verwischen, zu intrigieren. Er benützte einen Dolch für alle seine Untaten. Die Alben sollten weiterdämmern. Er handelte und zog die Nestbrüder auf seine Seite. Das Geschick dreier Welten zu bestimmen. Denn alle hatten sie in einer Dose die Weissagung über die Zukunft erblickt. Die Unsicherheit in der Entwicklung allen Lebens erhascht. Aber da war auch der Dunkle Drache, Nachtatem, er hatte eigene Ziele. Er war es gewesen der Gonvalon, Nandalee und Bydain auf eine Mission geschickt hatte. Der sich gegen das Begehren seiner Nestbrüder stellte. Wie würde sich aber sein Alleingang entwickeln?

Von all den Ränken nichtsahnend lebten die Zwerge zurückgezogen in ihrem Reich. Eine ganz andere Motivation trieb die wackeren Erdlinge in das Geschehen einzugreifen. Die Alben, die Elfen, die Drachen, die Menschen; alle besassen sie in irgendeiner Form magische Fähigkeiten. Nur die Zwerge mühten sich durch redliche Arbeit. Bearbeiteten Stein und Fels, lebten unter dem Berg. So schien es zumindest. Ein Team um Hornbori  bemühte sich das zu ändern. Sie suchten Blut um Magie zu erzeugen, Drachenblut. Es war Galar der Schmied und Nyr der Schütze, die mit der riesigen Drachenflitsche die Himmelsechse runterholten. Das Blut des Drachen in Verbingung mit einem Stück Koboldskäse aus Drashnapur würde ihnen den Weg zu absonderlichen Kräften öffnen. Niemand der Zwerge aber, nicht Galar und nicht Nyr wussten aber mehr, das die Dose der Weissagung, aus der alle Geschöpfe die Zukunft lasen, einst aus ihrer Halle entwendet wurde. Sie hatten Wissen um Magie gehabt und es längst vergessen.

Wege zur Beantwortung vieler Fragen hätten sich aufgetan, hätte irgendein Weiser der drei Welten seine Zeit damit verbracht, Rollen, Folianten und Papiere in der berühmten Bibliothek zu Iskendria durchzusehen. Schicksale wären anderst gelenkt worden, hätte man Galawayn, den Hüter der Schriften zu Rate gezogen. Man hätte gelesen von den ewigen Träumereien der Alben, von den durchtriebenen Absichten der Himmelsschlangen, den tückischen Zielen der Devanthar die hier noch nicht zu Wort kamen, und man hätte erfahren, zu welchem Ziel die Welt Nangog erschaffen worden war. Den Drachenelfen wären unsichere Missionen erspart geblieben und die Menschen hätten ein genaueres Bild der Welt um sich gehabt. So aber blieben jene Folianten und Papiere unberührt. Herrschaft musste errungen, Welten erobert werden. Mittendrin die Drachenelfen, die Diener der Himmelsschlangen und ganz am Anfang der Geschichte natürlich auch Artax der Bauer, der einen nicht unwesentlichen Teil der Geschichte bestreitet.

Zusammen bewimmeln all diese Kreaturen Hennens Plot die Drachenelfen. Ein mächtiges High Fantasy Bild  des deutschen Könners, der all die Merkmale dieses Genres mit grossartigem Getöse abruft. Ein muss für jeden fantastischen Wanderer!

joho

das buch drachenbeinthron

Posted in buchinterpretationen on Mai 12th, 2016

zwischenweltentad

Tad Williams/ Sir Tad auf Wiki/ Sonderedition der Drachenbeinthron im Weltbildverlag c 2006/ Originaltitel: The Dragonbone Chair/ deutsch von V.C.Harksen/ c Tad Williams 1988/

blogunkel goes cyberspace  drachenbeinthron

Die Evolution aller Dinge ist nicht bestätigt. Die Schöpfung der Welt dem Glauben überlassen. High Fantasy eine Literaturform, die dem Autor einiges an Kreativität abverlangt.

Die Handlung beginnt mit einem Paukenschlag. König Johan Presbyter stirbt. Osten Ard verliert seinen Hochkönig und der Friede hängt vortan an einem seidenen Faden. Sein erster Sohn, Prinz Elias folgt seinem Vater auf den Thron. Viele Ratgeber sagen ihm eine starke Herrschaft voraus. Sein Ratgeber ist auch Pryrates, ein Priester, der der Magie Tür und Tor geöffnet hat. Die Herrschaft Elias wendet sich jedoch zur Tirannei. Widerstand regt sich in den uralten Mauern des Hochhorstes. Es ist der Küchenjunge Simon, genannt das Mondkalb, der nun im Brennpunkt steht. Als er dem in ungnade gefallenen Bruder von Elias zur Flucht verhilft, steht Simon im Visier des Königs. Mit Hilfe des Hofweisen Morgenes gelingt ihm die Flucht. Durch einen Tunnel gelangt er zu einer Begräbnisstätte. Sein Ziel, die Feste Naglimund, Burg Josuas. Es ist dies der Anfang einer langen Reise. Einer Reise, die Simon in eine Welt voll von fremden Wesen, Kriegern und Magie führt. Er muss sich sputen, denn die Häscher des Königs sind ihm auf den Fersen. Im Wald Aldheorte trifft er auf einen Troll und seinen Wolf, der in Überlebenstechniken bestens bewandert ist. Zusammen durchqueren sie Aldheorte, einen uralten Wald, helfen einem Elben aus einer Menschenfalle, treffen auf die Eulenfrau Geloe, durchwandern den Knoch, einen Schauplatz eines vergangenen Krieges, erleben wie die Abtei St.Hoderund der Raub der Flammen wird. Schliesslich gelingt ihnen der Durchbruch nach Naglimund, der Nagelfeste. Dort erwartet sie Prinz Josua. Pläne werden geschmiedet und Archivar Strangeyard durchwühlt Papierrollen. Sie stossen auf eine uralte Prophezeiung und das Geheimnis der drei Schwerter. In den Schwertern liegt Macht und könnte den Widerstand um Josua zu einem erfolgreichen Ende führen. In aller Heimlichkeit macht sich ein Trupp nach Urmsheim auf. Dort liegt Dorn verschollen, das Sternenschwert, bewacht durch einen Drachen. Auf dem Weg begegnen sie Elben, den Sithi. Einem von Ihnen hat er das Leben gerettet. In das Geschehen hat sich nun auch Miriamel, die Tochter Elias eingemischt. Alleine macht sie sich auf den Weg, begleitet von einem zwielichtigen Mönch, Beistand im Kampf gegen ihren ausser Kontrolle geratenen Vater  bei den befreundeten Nabbanai zu erbitten. Währenddem steht der Tyrann vom Hochhorst vor den Toren Naglimunds. Die Geschichte wird Simon verändern. Er war ein Mondkalb. Die Begegnung mit dem Drachen wird ihn verändern, einen neuen Namen geben. Hier endet die Geschichte, findet seien Fortgang aber in weiteren drei Bänden.

zur Beurteilung und Wertung

jh

das erbe von winterfell

Posted in buchinterpretationen on August 1st, 2015

George R.R. Martin/ R.R. Martin auf Wiki/ Das Lied von Eis und Feuer Bd 2: Das Erbe von Winterfell/ Taschenbuchausgabe 8.Auflage Blanvalet 2010/ amerikanische Originalausgabe mit dem Titel „A Game Of Thrones“ Pages 360-674/ ins deutsche übertragen von Jörg Ingwersen/ durchgesehen und überarbeitet von Sigrun Zühlke und Thomas Giessl/ softfax S. 514/ Anhänge Königshäuser und Karten/ zur Interpretation von Band eins: Die Herren von Winterfell

Westeros lag in Trümmern. Der König war gestorben, die Hand hatte man erschlagen, den Thron dem angeblichen Erben zugesprochen. Das einst starke Bündnis der sieben Königslande war am Abgrund. Mit dem Ableben des Königs der langjährige Frieden Geschichte. Die Herren der hohen Häuser rüsteten zum Kampf. Gerissenheit und Stärke würden dem besten Kämpfer den Thron sichern. Es war ein Abwägen und ein Taktieren, messen und gemessen werden. Der Mensch ein Faktor in einer Gleichung. Die Edelleute das Werkzeug zum Erfolg. Die Herrscher die Figuren auf dem Brett. Westeros und die sieben Königslande ein Feld für Hass, Verrat und Intriegen. Wer würde aber den ausschlaggebenden Unterschied machen. Die Wilden hinter der Mauer im Norden, die Reitermenschen von den Steppen, oder vielleicht eine letzte Drachenherrin? Der verwaiste eiserne Stuhl in Königsmund war der Anstoss zu einem grausamen Rennen, zu einem Kampf, zu einem Streit, zum Spiel um die Macht, zum Spiel um den Thron, den Königsthron.

joho

die orks – die rückkehr

Posted in buchinterpretationen on Mai 21st, 2015

Stan Nicholls/ Nicholls` Wikieintrag/ die Orks, die Rückkehr, ein Heyne Buch, c 2012 bei Heyne Verlag/ enthält drei Romane: die Orks- Blutrache, Blutnacht, Blutjagd/ englische Originaltitel: Orcs, bad blood- weapons of magical destruction, army of shadows, inferno/ deutsche Übersetzung von Jürgen Langowski/ Umschlaggestaltung Lee Gibbons/  Karte Erhard Ringer/ softfax S.1421

Kaum hatten die Instrumentale die Vielfrasse durch das Portal geschleudert, als sie von einem Trupp Gesetzloser angegriffen wurden. Mit einem Ächzen  fuhren die Klingen aus den Scheiden. Stryke blieb gerade noch Zeit seinen Trupp zu ordnen. „Kommt schon“, konnte er noch brüllen, als Schreie und Todesröcheln die restliche Hoffnung auf einen friedlichen Ausgang vertrieb. Stryke parierte einen von oben geführten Axthieb. Konzentrierte seine Bemühungen die Verteidigung des Gesetzlosen zu durchbrechen. Mit roher Gewalt streckte er sein Gegenüber zu Boden. Setzte nach, trieb kalten Stahl in die Brusthälfte des Gefällten. Dann herrschte plötzlich Ruhe. Die Vielfrasse hatten ganze Arbeit geleistet. Hatten getan wozu sie ausgebildet waren. Gehackt und gestochen in kontrollierter Ausübung. Ihr erneutes Erscheinen in Maras Dantien war ein Warnruf. Ein Warnruf an jeglichen Gewaltherrscher.

zum ersten buch die orks

zur weiterführenden interpretation von orks die rückkehr

die jägerschenke

Posted in buchinterpretationen on Mai 12th, 2015

Dave Duncan/ Duncan in der Wikiwelt/ die Jägerschenke c Bastei Lübbe 2010/ Titel der englischen Originalausgabe: the Hunters Haunt/ aus dem englischen von Michael Krug/ softfax 395

Gewitterartige Wolken zogen sich über dem Grimmgebirge zusammen. Eine Gruppe Handelsreisende war auf dem Weg in den warmen Süden.  Um sicher über den Pass zu kommen, hatte sich auch Omar, der Geschichtenhändler, den Kaufleuten angeschlossen. In einer Schenke hatte er die Zeche geprellt, den Hund erschlagen, musste fliehen. Die Gruppe Reisender kam gut voran. Der beschwerliche Weg würde sie in die Weinländer des Südens bringen. Es wurde gelacht, fröhlich manche Rede geteilt. Als eine Bande von Räubern die Handelsreisenden überfällt, muss Omar als einziger Überlebender die Reise abbrechen. Das Gewitter hatte das Gebirge bereits mit dickem Nebel belegt. Es blieb dem Geschichtenhändler keine Wahl. Er musste eine Bleibe suchen. Einige Zeit schon hatte Omar sich nun durch die eisige Kälte gekämpft. Endlich sah er ein Licht. Hoffnungsvoll klopfte er an die Tür. Der Schlag wollte ihn treffen, als er bemerkte wo er war. Blut gefror in seinen Adern. Ein bekannter Schankraum trat seinem Blick entgegen. Sein Fuss überschritt die Schwelle zur Jägerschenke.

behält omar seinen kopf, blogunkel berichtet