titan von robert harris im besprechungsalkoven
Robert Harris/ Harris auf Wiki/ Titan, Heyne Verlag 2009/ aus dem englischen von Wolfgan Müller/ Zusätze: Karten, Personen- und Sachregister/ softfax S.541/ Imperium, die Vorgeschichte, in der casterhalle auf seitentrotter
Veni, vidi und mortuus sum
Einführung Aus vielen abendfüllenden Historienfilmen ist uns das römische Reich bekannt. Ben Hur, Gladiator, Spartacus und andere haben uns ein Bild vom römischen Weltreich gemalt. Wir kennen Gladiatorenkämpfe, marschierende Legionen und die herrschsüchtigen Kaiser. Als ersten kann man hier Cäsar nennen. Wer kennt nicht seinen markanten Kopf mit der Adlernase; seinen Ausspruch nach einem Sieg: veni, vidi, vici; und zum Schluss, wer kennt nicht die unbesiegbaren Gallier. Wer kennt aber die Zeit der Republik? Also die Zeit, bevor Kaiser das Zepter übernahmen? Imperium, der erste Roman von Robert Harris handelt vom Aufstieg eines unbekannten Talents in den Senat; der zweite Roman Titan aus dem Jahre 2009 handelt von diesem Unbekannten namens Cicero, wie er etwa 40 vor Christus zum römischen Konsul gewählt wird.
Handlung Cicero, ein homus novus hat sich im Senat als Politiker und Redner etabliert. Sein nächstes Ziel ist das Amt des Konsuls. Er gewinnt und setzt sich in der ein Jahr währenden Amtsschaft erfolgreich gegen die Feinde der römischen Republik durch. Nach seiner Zeit im Amt wälzt er sich im Erfolg und muss zusehen, wie die Kräfte, die er bezwungen geglaubt hatte, wiedererwachen. Catilina hatte er besiegt, Cäsar ist ihm zu schlau. Am Ende seiner Karriere muss Cicero Rom verlassen.
Ihm zur Seite stand immer sein Sklave und Freund Tiro. Tiro ist der Nachwelt für sein Kurzschriftsystem, mit dem er alle Reden und Sitzungen seines Herrn in Wachs notierte, bekannt. Er ist seinem Herrn auf Gedeih und Verderben ausgeliefert. Eigentlich hätte er sich gewünscht, da sein Herr alles andere als ein tyrannischer Treiber ist, freigelassen zu werden. Das wird er auch. Aber erst, als Cicero fliehen muss, und beschliesst, seinem Sekretär das Leben zu schenken. Nach all den Jahren der harten Arbeit bricht Tiro in Tränen aus und: bleibt bei Cicero und begleitet ihn auf dessen Flucht. So endet die Geschichte. Und aus den tatsächlichen Aufzeichnungen wissen wir, dass Cicero auf der Flucht ums Leben gebracht wurde, sein Diener aber noch lange lebte, er wurde hundert Jahre alt .
Fazit Die Beziehung von Cicero zu seinem Sklaven zeigt den Kern der Geschichte, den Kern des Wesens des römischen Imperiums vor den Kaisern. Während er, Cicero leben achtete und nicht über Leichen ging, hatten seine Gegner da weniger Skrupel. Cicero achtete Leben und Gesetz, seine Gegner stellten Gesetze auf, die ihnen dienten. Cicero kam, sah und setzte sein Leben als Opfer ein; seine Gegner kamen, sahen und- liessen andere sterben. Natürlich war auch Cicero mit allen politischen Wassern gewaschen. Aber das Wohlwollen und das Erhalten der römischen Republik, die Rechtmässigkeit von Senatsabstimmungen, hatten oberste Priorität. Nicht so seine Feinde. Sie kamen, sahen und siegten- indem andere starben: veni, vidi et mortuus sum!
blogunkel


Neueste Kommentare