Tad Williams/ Tad auf Wiki/ Die Hexenholzkrone 1 und 2 c 2017, Das Reich der Grasländer 1 und 2 c 2020, alle vier Ausgaben von Hobbitpresse, aus dem Amerikanischen von Cornelia Holfelder-von der Tann und Wolfram Ströle, Zugaben: Karten und Glossare/ hardfax: alle vier mehr als 2300 Seiten/ zu der vierbändigen Vorgeschichte: das Geheimnis der grossen Schwerter
Der Doc Ock der High Fantasy
Einleitung Hab Acht, lieber Leser, wenn du die Welt von Osten Ard betrittst. Es könnte dich mehr kosten, als dir lieb ist. Ja noch mehr, es könnte dein Leben verändern. Das waren die Worte, die Tad Williams 1988 als Einleitung zur Fantasie-Saga, „Das Geheimnis der grossen Schwerter“, benützte. Er sollte Recht behalten. 35 Jahre später hat er das Team Seitentrotter immer noch unisono auf seiner Seite. Es war dieses Werk, das neben dem Herrn der Ringe einen Richtungswechsel in Seitentrotters Spur einleitete. Viele andere Autoren sind seither dazu gekommen, alles begabte Schreiber, die ihres beigetragen haben, den Orbit des Fantasiebuchblogs zu umkreisen. Und so hat auch blogunkel die Zeichen der Zeit richtig gedeutet, und den Weg zurück in die Verwicklungen rund um den Hochthron in Osten Ard gefunden. Dies sind die Einsichten, die er uns gewährt.
Hexenholzkrone Band 1und 2
Handlung In „Die Hexenholzkrone“ nimmt Tad Williams die Fäden der Welt Osten Ards wieder auf. Es ist die Welt, der er eine Erzählung widmete, die vier Bände umfasste. Mehr als 3000 Seiten Raum für Geschichten: Geheimnisvolle Schwerter, dunkle Priester, okkulte Schriften, Elfen, Trolle, phantasievolle Geschöpfe, wilde Landschaften, herrschsüchtige Könige, Krieg an allen Ecken, eine dunkle Bedrohung aus dem Norden und das Leben in Frieden arg in Bedrängnis. Am Schluss von Band vier, nach etlichen entbehrungsreichen Zeiten sitzt Seoman Schneelocke, der junge Protagonist, auf dem Hochthron. Es beginnt eine Zeit des Friedens.
Band eins 30 Jahre später. Noch herrscht Frieden unter dem Hochkönigsbann. Ein alter Freund liegt im Sterben und Simon und die Königin brechen mit einem königlichen Gefolge in den hohen Norden auf, um den alten Freund ein letztes Mal zu sehen. Auf der Reise durch die Lande des Hochkönigsbanns, dringen bedrohliche Botschaften in das Licht der friedvollen Welt. Bündnisse in Zeiten des Friedens geschlossen, drohen wegzubrechen. Die Nornen, die ehemaligen Feinde der Menschen, bereiten einen neuen Angriff vor.
Mit dabei auf der Reise ist auch Morgan, der Enkel des Hochkönigs. Auch für ihn wird der Satz, den schon Tolkien dichtete, zur Herausforderung: „Pass auf, wenn du aus der Türe trittst, wohin dein Fuss dich führt.“
Band eins der Wiederaufnahme der Geschichte um Simon Schneelocke ist mit 700 Seiten der längste der vier Fortsetzungen. Darum lieber Leser, ausser du bist ein Fantasiefan, pass auf und überlege dir gut, ob du bereit bist, Tad und seinen Ideen über mehr als 2000 Seiten zu folgen. Ein schnelles Ende ist nicht in Sicht, zu gründlich hat sich der amerikanische Erfolgsautor wieder ans Werk gemacht. Tief hat er in dem unendlichen Reich der Fantasie geschürft, um knisternde Spannung in alle Schauplätze zu bringen.
Band zwei setzt nahtlos an. Der König und die Königin sehen eine neue Generation auf dem Hochhorst heranwachsen. Der Friede, an den sie glaubten, scheint nicht mehr sicher. Es brodelt innerhalb und ausserhalb der Grenzen des Reiches. Zurück aus dem hohen Norden, beschliessen sie zu handeln. Eine Gesandtschaft bricht zu den Sithi, den befreundeten Elfen im Altherz auf, dem Alten Wald vor den Türen des Hochthrons. Am Rande zum Grasland wird der Tross von Clans aus der Steppe angegriffen. Was nicht hätte passieren dürfen, wird zur bitteren Wahrheit. Die Mission des Königs scheitert. Mitten drin die Hoffnungen Seomans auf einen Nachfolger, Morgan, der Thronerbe, auf der Spur der Bewährung. Denn Morgan muss sich durch den Altherz schlagen.
Reich der Grasländer 1 und 2
Handlung Band eins und zwei Fort gleitet die Strasse der Erzählung zu dem Reich der Grasländer. Ein aussergewöhnlicher Kämpfer sichert sich unter den Barbaren die Herrschaft. Sein Name ist „Niemand“. Zu neuer Einheit gelangt, haben sie die Stärke, die landraubenden Menschen anzugreifen. Der Hochkönigsbann erzittert. Mächtig aus den Fugen gerät auch der immer schon intrigante Süden. Vermittlungsangebote werden ignoriert, und König Simon muss sich eingestehen, die Kontrolle über einen Teil seines Reiches verloren zu haben.
Aller schlechten Dinge sind drei. Die Bedrohung aus dem Norden rückt immer näher. Die Königin der Nornen, die Erzfeindin der Menschen, hat ihren Palast unter dem Berg verlassen. Bereits hat sie die Grenzen zu Königs Simons Landen überschritten. Sie ist auf der Suche nach heiligen Reliquien, die ihrem Volk die ehemalige Vormachtstellung zurückholen sollen. Von allen Seiten bedrängt, sieht sich Simon ziemlich allein gelassen. Spätestens jetzt muss er realisieren, die Erhaltung seines Reiches steht nicht mehr allein in seiner Hand.
Besprechung aller vier Bände Tad Williams hat, wie schon angedeutet, nichts ausgelassen. Osten Ard ist ein Wimmelbild an Welten, Kreaturen und Schicksalen. Und blogunkel ist sich sicher, da ist für jeden etwas dabei. Aber leider ist es ja bei einem Buch nicht so wie bei dem Spiel: – Welches Schweinderl hättens denn gern -.
Man beginnt von vorn und kämpft sich tapfer durch – bis zum bitteren oder süssen Ende, ohne die Wahl zu haben, etwas auszulassen. Und um es voraus vom höchsten Berg ins Tal zu rufen (vielleicht hört blogunkel da ja jemand), die Geschichte ist nach vier Bänden und 2000 Seiten noch nicht gegessen. Die vielen Protagonisten hangen in den Seilen, ohne Sicht zum finalen Sprung. Aber von vorn, nun!
Es ist die Geschichte von…
…den Saufkumpanen des Thronerben, Olveris, Porto und Astrian. Eigentlich wären sie die
Garde des Prinzen. Aber in Zeiten des Friedens, na ja, zugegeben, in herausforderungslosen Zeiten ist eine Kneipe zwar kein valabler Ersatz, aber ein Ding der Möglichkeit.
…der jüngeren Schwester Morgans, des Thronerben. Von allen allein gelassen, kann sie gar nicht anders als aufmerksam durch den riesigen Hochhorst springen. Wie einst Simon, der seine Karriere, wie wir wissen, als Küchenjunge unter der militanten Fuchtel des Hausdrachens Rachel, begann. Nun ist es eben Lillia, die kleine Schwester. Unwissentlich kommt sie auf ihren täglichen Erkundungen der Spinne im Pot auf die Spur.
…von Pasevalles, dem Emporkömmling. Im Sturmkönigskrieg hat er seine Eltern verloren. Den jetzigen Posten hat er sich hart erarbeitet. Er ist der Grosskanzler des Hochkönigs. Und er tut so einiges, damit dies auch so bleibt.
…Eolair, der ergrauten Hand König Simons. Er hat schon dem Vorgänger gedient und muss jetzt auf seine alten Tage immer noch beweisen, was er drauf hat, anstatt in seiner Heimat Hernystir auf einem Gut einen selbstgekelterten Wein zu trinken.
…Etan, einem ädonitischen Mönch, auf abenteuerliche Reise in den Süden geschickt, einen verschollenen Prinzen und dessen Kinder zu ermitteln.
…Aelin, einem hernystirischen Ritter, der beobachten kann, wie die Weissfüchse (Nornen) das Land der Menschen überrennen.
…Rupp, dem Kletterer, dessen Zuhause gerade von ebendiesen Weissfüchsen plattgemacht wird. Er bleibt nur deshalb am Leben, weil ein hochrangiger Norne sein Leben verschont.
…Nezeru, der Halbblutnorne und Kriegerin; und ihrer Mutter Tsoja, der Heilerin, die aus einem Kloster geraubt als Sklavin zu den Feinden der Menschen kommt. Während Nezeru als Kämpferin einen Namen bekommt, muss die Mutter ihre Kunst an der Nornenkönigin selber beweisen.
…Jarnulf, dem Jäger. Ein Ziel ist es, das er verfolgt. Dafür lässt er sich auch mal von einem gegnerischen Trupp als Führer einspannen. Der Zweck heiligt die Mittel. Als die Chance kommt, seinen Lebensauftrag zu erfüllen, zögert er nicht.
…dem Hochkönigspaar Simon und Miramel und ihrem Enkel Morgan. Das Königspaar muss getrennte Wege gehen, um dem Hochkönigsbann zu dienen, während Morgan, der Prinz, lernen muss, dass es für einen Mann mehr braucht als Wein, Weib und Gesang.
…Jesa, der Magd einer nabbanaischen Herzogin aus dem Südreich mit Wurzeln im Graslandreich. Die Welt gerät gerade aus den Fugen und in ihren Händen hält sie noch den rechtmässigen Erben auf den Thron im Süden.
…Unver, einen Niemand, der zum Shan der Clans aufsteigt. Die Tiere dienen ihm, die Barbaren huldigen ihm, und die Menschen werden ihn noch kennenlernen.
…Snenneq, dem trolligen Troll aus dem Norden. Wie schon Simon einen Troll als Gefährten hatte, bekommt auch Morgan die Weisheit eines kleinen Mannes zu spüren.
…Tanahaya, einer befreundeten Elfin, geschickt, um dem Hochthron zu helfen. Sie gerät zwischen die Fronten ihres Volkes, als sie am Entschluss festhält.
…und vielen mehr. Blogunkel hat es schon angetönt. Die Welt Osten Ards ist ein Wimmelbild an Ländern, Völkern und Wesen.
Was zu der Erkenntnis führt, Tad Williams ist der Meister der Nebenschauplätze. Indem er so vielen eine glaubhafte Story verpasst, wird die Saga grösser und grösser. Kein Ende in Sicht. Denn, blogunkel muss ehrlich gestehen, als er sich dem Ende des vierten Teils des letzten Königs von Osten Ard näherte, sich gewundert zu haben, wie auf noch so wenigen Seiten ein brauchbarer Schluss her soll. Aber eben, es sollte gar noch kein Ende kommen, es geht weiter. Wer wird am Schluss zuoberst sein? Der Graslandherrscher, die Nornenkönigin oder der angestammte Hochkönig? Die Lesergemeinde wartet. Auf Sir Tads Abschluss.
Fazit und Empfehlung Wie schon gesagt. Pass auf Fremder, wenn du dies Land betrittst. Denn du wirst nicht wie bei May mit einem Lasso gefangen, aber mit einem Pfeil. Ein Pfeil, der in deine Wohnung sirrt und zitternd stecken bleibt. Am Schaft eine Botschaft: High Fantasy forever!
blogunkel von team fantaster
Neueste Kommentare