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neuromancer teil zwei, biochips, w.gibson

Posted in buchinterpretationen on August 27th, 2023

William Gibson/ Gibson auf Wiki/ Neuromancer Trilogie: diese Ausgabe von Rogner und  Bernhard bei Zweitausendeins c 1996/ hier Teil eins: Neuromancer, unten Teil zwei: Biochips, Teil drei Mona Lisa Overdrive/ Original by William Gibson c 1984/  Deutsch von Reinhard Heinz und Peter Robert/ hardfax S.993

Drugs, Deck und Troden

Teil zwei

Einleitung Lange bevor die Menschen Zugang zur globalen Gemeinde des World Wide Webs hatten, schickte der Science Fiction Autor William Gibson seine Hauptfiguren in eine von Daten generierte Welt. Er nannte es ein konsensuelles Paralleluniversum, erreichbar über das Nervensystem als Schnittstelle. Alles was man brauchte war ein leistungsstarker Personal Computer, ein Cyberspace-Deck und einen Satz Troden. Geboren im zweiten Teil die Romanfigur Bobby Newmark, ein Konsolen-Jockey, ein Cyberspace Cowboy; der Held in Biochips, der Science Fiction Trilogie aus der Feder von William Gibson.

Handlung Neben Bobby Newmark sind weitere Hauptfiguren der freie Söldner Turner und die gescheiterte Kunstsammlerin Marly. Sie alle werden durch eine neue Art von Speicherchip aus dem angestammten Leben gerissen. Als Testperson für eine Software stirbt Bobby beinahe bei einem Run in der Matrix. Turner gerät in die Machenschaften zweier Konzernmultis; und Marly bekommt von einem Oligarchen den Auftrag nach mysteriösen Kästen zu suchen.

Am Ende von Teil eins, Neuromancer, hatten die KI`s es geschafft, die Turing Behörden zu umgehen und Autonomität von der Kontrolle der Menschen zu erlangen. In Teil zwei, Biochips, sind es nun geisterhafte Wesen, Gibson nennt sie Loas, die mit einem Konsolen-Jockey als Reiter ihr Dasein in der Matrix fristen. Das nächste Level der IT wäre also erreicht. Die von den Menschen erstellte Matrix hat sich zuerst abgekoppelt, und nun geistern Wesen durch das Gitterwerk der riesigen Datenzentren der Multis und Städte.

Mittendrin Bobby Newmark, der als Hot Dogger mit der Testsoftware einen Wilson baut. Er träumt von einem besseren Leben ausserhalb von Barrytown, New Jersey. Durch die Testsoftware, es ist ein neuartiges Biosoft, bekommt er bald die Möglichkeit, sich zu beweisen. Er steigert sich und kann am Ende den alles entscheidenden Run durchziehen.

Mittendrin ist auch Turner, der Söldner. Er wird angeheuert, einem Wissenschaftler den Wechsel von einer Firma zur andern zu ermöglichen, von Maas Biolabs zu Hosaka. Es ist jener Wissenschaftler, der entscheidend an der neuen Software beteiligt war. Turner gerät zwischen die Fronten und trifft eine eigene Entscheidung. Als am Übergabepunkt in Arizona nur die Tochter des Wissenschaftlers erscheint, beginnt eine atemberaubende Flucht.

Mittendrin ist schliesslich auch Marly, die Kunstsammlerin. Es war ihr Freund, der sie durch eine Kopie eines Bildes in Verruf brachte. Das interessiert jedoch den schwerreichen Oligarchen Josef Virek nicht. Sie wird von ihm rekrutiert, um hinter das Geheimnis eines Kastens zu kommen. Ein Kunstwerk in der Grösse eines Pakets. Ihre Suche führt sie schliesslich in den Orbit. In den verlassenen Tessier-Ashpool Kern. Dort lebt der verrückte Erbauer dieser mysteriösen Kästen.

Der Erzählstrang folgt den Geschichten dieser drei Personen

Besprechung Biochips folgt einer guten alten Tradition. Es ist die William Gibson Tradition. Eigentliche Looser treten gegen den mächtigen Rest der Welt an. Nicht das Licht kämpft gegen die Finsternis, wie in einem guten High Fantasy Klassiker. No-Names treten gegen die Eliten der Welt an. Bobby der Hot Dogger aus Barrytown gegen schwer mit Eis (Abwehrsoftware) bewachte Firmenstrukturen in der Matrix; Turner der Söldner gegen zwielichtige Auftraggeber; Marly die Kunstliebhaberin gegen den Ruf eine Diebin zu sein. Sie alle sind auf dem Weg etwas Sinnvolles aus ihrem Leben zu machen.

Denn die neuartige Speichersoftware, das Biosoft, kann viel mehr als herkömmliche Siliziumware. Es verdreht die Augen und Sinne der Mächtigen in der westlichen Welt. Bobby kommt beinahe ums Leben; Turner weiss nicht mehr wem er trauen kann; und Marly muss sich entscheiden.

Das neuartige Biosoft sorgt dafür, dass die mysteriösen Kästen aus dem Orbit so einiges Können, dass es der Oligarch unbedingt haben will; dass in der Matrix einige Unruhe entsteht.

Dabei ist es eine richtige Gibson Geschichte. Schicksale aus dem Hintergrund werden mit den Absichten macht- und profithungriger Menschen und Unternehmen konfrontiert. Die Unterklasse tritt gegen die Oberklasse an. Die armen gegen die reichen. Am Ende gibt es ein Happy End. Dabei folgen Gibsons Geschichten auf alternative Weise dem amerikanischen Traum. Es ist nicht die strahlende Sonne über Menschen aus der Oberschicht; es ist der Super Trooper auf Menschen am Rande der Gesellschaft.  Charakteristische Merkmale sind dabei die immer wieder auftauchenden Strassengangs, die alternativen Lebensgemeinschaften, die Szenenbars, die höhlenartigen Bleiben, ausgediente Industrieareale und mehr.

Fazit Die seitentrottersche Weisheit: Ein Fantasie Fan muss Tolkien lesen, ein Dystopie Liebhaber kommt nicht an Orwell vorbei, und ein Science Fiction Narr, der etwas draufhat sollte in seinem Regal mindestens ein Werk von Gibson stehen haben.

psychodoc für das team fantaster

interpretation von die elfen von bernhard hennen

Posted in buchinterpretationen on Juni 9th, 2023

Bernhard Hennen/ Co-Autor James Sullivan/ Sullivan auf Wiki, Hennen auf Wiki/ Der Einstieg in die Elfenwelt Hennens/ Heyne Verlag 2004/ Zulagen: Karte der Elfenwelt und Interview mit den Autoren/ Softfax S.923

Kuss der Ewigkeit

Einleitung Ein weiterer Schriftsteller im Sog von Tolkien. Nicht nur einer, sondern zwei: Bernard Hennen und James Sullivan. Ihre bevorzugten fantastischen Wesen? Die Elfen. Das Werk der Start in eine viele Geschichten umfassende Welt. Die Elfen aus dem Jahr 2004. Band eins einer Quatrologie. Und die Einführung in eine umfassende Elfenwelt.

Handlung Ein alter Feind der Elfen taucht an der Grenze des Fjordlands zur Albenmark auf. Er bedroht die Heimat von Mandred Torgridson, dem Jarl von Firnstayn. Mit einigen Gefährten macht er sich auf, diesen Schrecken zu bekämpfen. Es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod. Um die Gefahr zu bannen, geht der Jarl ein wagemutiges Bündnis mit den Elfen ein. In der Folge vergehen die Jahre. Die Tricks des alten Elfenfeindes halten auf Trab. Auf dem Weg durch die Zeit werden zwei Elfenkrieger zu besten Freunden des Jarls. Der alte Feind hat nicht nur einen Krieg angezettelt, er hat auch eine Elfenmagierin in den Strudel seiner finsteren Machenschaften gezogen. Nicht irgendeine Elfenmagierin;  sie ist die Liebe, um die die zwei Elfenkrieger buhlen.

Als der alte Feind sein wirkliches Wesen offenbart, gerät die Welt ausser Kontrolle. Fjordländer und Elfen müssen sich einer fremden Armee stellen: den Ordenskriegern der Menschen.

Besprechung Ewigkeit. Ist die Rede von Ewigkeit, denkt man auch an Endlichkeit. An die Grenzen des Erdenlebens. Kann sein, dass die Autoren daran gedacht haben, als sie in die Welt der Elfen eingestiegen sind. In die erdachte Mythologie der langlebigen Elfen, deren Seelen wiedergeboren werden können.

Im Gegensatz zu den Fjordländern. Ihre Seele ist sterblich. Sie geht gemäss dem nordischen Gedankengut bei genug gesammelter Ehre in die Hallen der Ahnen ein. Dem Jarl von Firnstayn aus dem kleinen Hüttendorf hoch im Norden am Rand des Fjords ist etwas anderes bestimmt. Zur Stunde der Not trifft ihn der Kuss der Ewigkeit.

Die Elfen von Hennen und Sullivan ist die Geschichte über die Begegnung eines sterblichen mit zwei Unsterblichen. Der Jarl von Firnstayn trifft auf die Elfen Nuramon und Farodin. Es ist die Geschichte des Bündnisses der Albenkinder mit den Fjordländern. Die Geschichte der Liebe zweier Elfen zu einer Elfenmagierin. Nicht zuletzt die Geschichte der vereinten Bemühungen, um die Beseitigung eines alten Feindes der Elfen.

Im Fantasiewälzer Herrn der Ringe hätte der Ring der Macht durch einen Menschenkönig vernichtet werden können. Er erliegt aber dem bösen Willen des Rings und kommt dabei zu Tode. In die Elfen sind die Menschenkinder anfällig auf die hinterlistigen Intrigen des Elfenfeindes. Infolge ziehen Tausende Ordensritter der Menschenländer gegen die Alben und die Fjordländer in den Kampf.

Ganz viel mehr als nur brachiales Gemetzel zeichnet die Geschichte aus. Die Kampfgefährten des Jarls zieht es durch die Zeit. Es ruft die verlorene Liebe. Und der Jarl gerät mit ihnen in den Bann entschwindender Jahre. Immer wenn er nach Firnstayn zurückkehrt, ist sein Dorf verändert. Die nächste Generation trifft auf den immer gleich alten Mandred. Die Queste mit den Elfenfreunden auf magischen Albenpfaden und durch Zeittore hat Jahrzehnte geschluckt. Immer wieder unterliegen sie diesem Bann. Nuramon und Farodin werden zu Helden ihres Volkes, Mandred zum Ahnherrn seines Stamms am Fjord.

So lebt das Buch von der Spannung zwischen dem Jarl und den Elfen. Erzeugt durch die raue nordische Kultur, die auf die feine Weise der Elfen trifft. Von der Vergänglichkeit der Fjordländer und der Unsterblichkeit der Elfen. Von fünzig gegenüber hunderten von Jahren. Von der verschiedenen Art zu kämpfen. Und am Ende der Geschichte steht ein vernichtender Krieg. Die Elfenkönigin muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Fazit Der Leser trifft auf 900 fantastische Seiten. Der Anfang in tausende Sätze dampfender Action. Geschrieben von zwei Vollblut High Fantasie Schreibern. Hennen, bekannt für kompromisslose Zweikämpfe und Schlachten, worin Sullivan nicht nachsteht, ein explosives Duo. Die deutsche Antwort auf angloamerikanische Bestseller. So tauche ein, Freund, in die elfische Welt und ergattere den Kuss der Ewigkeit.

für das team fantaster: blogunkel

interpretation der schweizer fantasiesaga zorn der walküre von a.nero

Posted in buchinterpretationen on März 7th, 2023

Angelo Nero/ Nero auf der Fantasie Basel/ Zorn der Walküre, Band zwei der Saga: Der Klang sterbender Wellen/ Hier der Pfad zu Band eins/ eine Angelo Nero Produktion/ Softfax S.334

Über die Planke mit Angelo Nero

Einführung Sariel il Nero, der Held aus Feuer und Finsternis, ist jetzt Grossvater. Es ist die dritte Generation seit seinen Taten in der Walachei. Und noch hat er die Zügel der Bruderschaft der Angelus Excubitor auf dem Pylatus in der Hand. Er würde die Macht weitergeben. Daran hängt jedoch eine Bedingung. Wer kann Hand an das legendäre Drachenschwert Fuoco del Drago legen. Wer kann es entflammen. Zorn der Walküre ist nach Brennende Gischt Teil zwei der Trilogie, „Der Klang sterbender Wellen“, aus der Feder des Schweizer Fantasieautors, Angelo Nero.

 

Rückblick Band 1 Brennende Gischt von Angelo Nero

Weit hat Semanta Sturmbrecher die Meere befahren. Mit Erwin und der Mannschaft der Black Valkyrie. Immer auf der Suche nach Abenteuern. Und auf der Suche nach effektiver Hilfe für Ervin, ihren Ziehvater. Ein schreckliches Geheimnis umwebt ihn. Immer auf der Flucht ist Semanta zudem vor der englischen Krone. Sie haben ein Kopfgeld ausgesetzt. Freibeuter und Piraten kreuzen die Fahrt der Valkyrie. Eines Tages auch ein Abgesandter der Hexenjäger vom Pylatus. Als Semanta unerwartet auf den Fürsten der Angelus Excubitor trifft, muss sie eine Entscheidung treffen.

Handlung Band zwei Semanta Sturmbrecher, Kapitän der Black Valkyrie,  musste ihr Schiff verlassen. Der Fürst der Angelus Excubitor hat das geeignete Druckmittel, sie auf die Burg der Hexenjäger zu rufen. Semanta erhält einen tiefen Blick in die verworrenen Familienverhältnisse. Es ist zu einem guten Stück ihre eigene Vergangenheit. Schliesslich fällt sie unter den Landratten eine ungeliebte Entscheidung.

Sariel nimmt sie unter seine Fittiche. Sie erhält eine fette Einführung in ein anderes Leben fern ihres geliebten Schiffes. Unter etlichen spinnennetzwebenden Intriganten.

Bald jedoch wird sie ihre lange Erfahrung wieder auf einem Schiff anwenden können. Tief in den Südpol führt der erste Auftrag unter ihrer Führung. Ziel ist ein legendärer Fürst und ein verschollenes Relikt.

Zurück auf dem Drachenhorst hat der Wind gedreht. Was sie nur instiktiv erahnt hat, kommt sie nun deutlich serviert. Neue Machtverhälntisse auf der Burg, und sie sind nicht zu ihren Gunsten. Semanta fällt erneut eine Entscheidung, einsam, verlassen aber… zielorientiert.

Besprechung Nahtlos knüpft Angelo Nero mit einer nächsten abenteuerlichen Fantasiesaga an die Welt von Feuer und Finsternis an. Eine weitere spannende Geschichte des Schweizer Autors. Die Wellen des Meeres, die ihm von handfestem Seemannsgarn erzählen. Im zweiten Band wieder im Focus: Die Bruderschaft der Hexenjäger auf dem Pylatus. Sie spürt die Veränderung der Zeit. Aktuelle Themen, die zwischen den Zeilen hervorspringen.

Mit Semanta Sturmbrecher bringt Angelo Nero ein Mädchen als Kapitän. Sie ist der Anführer einer handvoll drahtigen, ungehobelten Piraten. Seeleute, die sich niemandem beugen. Es ist ein unheimlicher Ruf, der ihr auf den Meeren vorauseilt. Piraten, Freibeuter und sogar ihr Ziehvater, sie alle müssen sich ihrem Willen beugen.

Im Weiteren fährt Angelo Nero die Kanonen voll aus, wenn er Semanta wieder auf die See schickt. Ein Meister des gekonnten Seemannsgarns. Geschickt umwoben durch die Burgintrigen und ihre Herkunft. Letztendlich erzählt er die Geschichte eines Mädchens in rauer Männerposse. Eines Mädchens, das sich durchsetzt, ihre Entscheidungen fällt und wichtiger: daran festhält. So holt sie mutig so manche Kohlen aus dem Feuer. Die Geschichte endet mit einem offenen Ende. Teil drei wartet.

Fazit Schon Tolkien dichtete für Frodo: Im Angesicht schwieriger Umstände musst du nicht alles wissen, du musst nur wissen, was du mit deiner Zeit anfängst, Entscheidungen für dein Leben treffen. Angelo Nero dichtet es für Semanta. Sie muss wissen, was sie mit ihrer Zeit will.

Zorn der Walkyre ist eine Schweizer Fantasie Saga mit einem Mädchen als Heldin. Ein Gegenpol in gängiger Heldenwelt.

Für das Team Fantaster: blogunkel

Das Buch Richter der Volxbibel auf seitentrotter

Posted in buchinterpretationen on Januar 3rd, 2023

Die Volxbibel/ Volxbibel – Wiki/ Volxbibel auf Wiki/ c 2009 Pattloch Verlag/ übersetzt von Martin Dreyer/ Band eins: von Mose bis Buch Esther/  Pfad zu 1.Mose/ Pfad zu 2.Mose/ Pfad zu 3.Mose/ Pfad zu 4.Mose/ Pfad zum 5.Buch Mose/ Pfad zum Buch Josua/ hier das Buch Richter: S.48 Kp 21/ ganzes softfax S.895

Die Bibel, das Buch der Bücher

40 Schreiber zeichnen sich für die insgesamt 66 Bücher der Bibel verantwortlich. Es sind 39 im alten und 27 im neuen Testament. Ein Werk, je nach Ausgabe, mit bis zu 2000 Seiten. Seit es die Druckerpresse gibt, das meist gelesene Buch. Ein Bestseller auf den Hitlisten der modernen Welt. Übersetzt in schon beinahe jede bekannte Sprache. Darin enthalten, die Geschichte der Menschheit von den Anfängen bis zum allerletzten Ende. Dabei den Focus auf das Upcoming vieler, es sei positiv oder negativ: von Mose, bis zur Offenbarung!

Das Buch Richter

Der wilde Garten Israel

Einführung Gott hatte nun seine Verheissungen am seinem Volk erfüllt. Die zwölf Stämme waren in dem Land angekommen, das der Höchste vor langer Zeit den Vorfahren versprochen hatte. Zehneinhalb Stämme, denn Ruben, Gad und der Halbe Stamm Manasse hatten ihr Land auf der anderen Seite des Jordans bekommen. Und eigentlich sollte jetzt alles gut sein. Ein letztes Mal erinnerte Josua an die Wunder, die sie auf dem Weg erlebten; an die Siege und Opfer, die sie bringen mussten. Und dass sie immer siegreich sein würden, hielten sie sich an die Weisungen des Herrn. Es heisst aber auch im Kapitel drei des Buches der Richter, Josua konnte nicht alle angestammten Völker vertreiben. Und es heisst, es geschähe, um das Volk, das nach dem Namen Gottes genannt ist, auszutesten, wem sie die Treue hielten. Die Nachfahren von Mose und Josua sollten immer wieder beweisen, dass sie die Gesetze beachten wollten, dass sie den Herrn liebten und die Gebote ernst nähmen, ihren persönlichen Gott ins Zentrum stellten.

Besprechung Wie schon auf der jahrzehnte langen Reise sollten sie sich für alle Belange ihres Lebens an Gott, ihrem Schöpfer orientieren. Kaum waren jedoch die Väter tot, hatte die junge Generation vergessen, wieso sie Gott die Treue halten sollten. Es muss so gewesen sein, dass in den Städten und Dörfern im damaligen Israel der Götzendienst der anderen Völker greifbare Sicherheit versprach. Die Stämme mussten sich nicht bemühen, die Regeln eines unsichtbaren Gottes einhalten zu wollen. Es war viel einfacher, sich einen Götzen zu basteln, zu dem man beten konnte. So grassierte auch bei den Juden die Anbetung von Baal, Aschera und Astarte; die Volxbibel nennt sie Plastikgötter, Götter gefertigt aus verfügbaren Materialien. Gott aber hatte seinerseits sein Volk nicht vergessen. Sein Liebe, sein Erbarmen, zeigte sich darin, dass er nochmal einen Postboten, einen Engel schickte. Der Bote des Herrn verliest den Israeliten folgende Botschaft: nicht vergessen, haltet euch an die Verträge, denn Gott wird sich daranhalten.

Diese Aufgabe war gewiss schwierig, aber nicht unlösbar. Gott fällte in seiner Liebe noch einen Entscheid: Er setzte Richter über Israel, Spezialleute mit Superkräften. Und das hatten sie nötig, denn durch die Jahrzehnte ging allzu oft vergessen, was sich für Angehörige des Volkes der Juden gehörte; sich zu erinnern, wohin sie gehörten. Und so torkelten sie immer wieder in die falsche Richtung.

Inhalt So ist die Rede davon, dass immer wieder, wenn Israel unter Druck geriet, sie zum Herrn riefen und er einen Richter bestimmte. Dieser hatte dann die dankbare Aufgabe, das Volk des Herrn aus dem Dreck zu ziehen.

Das Buch der Richter nennt als ersten Otniel. Er muss die Gabe der Organisation gehabt haben, denn es folgte ihm schlussendlich eine Armee in den Krieg.

Das Buch der Richter erzählt von dem Spezialtypen Ehud. Er muss sehr viel Mut gehabt haben, als er sich schicken liess, um Eglon, dem moabitischen König den Tribut zu entrichten und ihm das Schwert in den Bauch rammte.

Das Buch der Richter erzählt von Schamgar, der hatte mächtige Oberarme und erschlug mit einem Stock viele hunderte Philister.

Dann erzählt die Bibel von der Richterin Deborah. Eine weise Frau, eine Prophetin. Durch ihren Rat erlang Barak einen grossen Sieg.

Der Reihe nach folgen Gideon und seine Söhne, Jiftah, Simson der Bekannte und Dan. Geschichten von Macht, Kraft, Sieg und… Frieden. Bis die Söhne und Töchter des lebendigen Gottes wieder Scheisse bauten, wie es die Volxbibel immer wieder so grundehrlich auf den Punkt bringt.

Gegen Ende des Buches wird noch eine wirklich traurige Geschichte nicht vor den Augen der Weltöffentlichkeit versteckt. Der Familienstamm Benjamin (einige Männer der Stadt Gibea) macht sich der Vergewaltigung schuldig. Der Ehemann des Opfers, sie stirbt an den Folgen, schickt eine blutige Post an alle Stämme des Reichs. Es ist der Anfang eines Bürgerkriegs. Alle Stämme gegen einen. 11 gegen Benjamin.

Und ganz am Ende der wilden Geschichte? Trauer über den Untergang des Stammes Benjamin und der Ratschluss, ihn nicht ganz auszulöschen.

Fazit So bleibt auch das Buch Richter nichts schuldig. Es gibt keinen anderen Weg, um Frieden zu haben, als dem Herrn das ganze Vertrauen immer wieder auszusprechen. Der Weg des Volkes des Herrn ist in dem Masse von Schmerz, Leid und Unglück gezeichnet, in dem sie vom geraden Weg abweichen. Und um es mit einem Bild aus der freien Natur zu benennen: Ohne Pflege verwildert der Garten!

für das team fantaster: starkweis

die angelo nero bio, der teufel war mein freund

Posted in buchinterpretationen on November 1st, 2022

Angelo Nero/ Angelo Nero bei lovelybooks/ Der Teufel war mein Freund, Nero-Chroniken bei Amazon, c 2017, hardfax S.150

Into the light

 

Eine Betrachtung des Buches, «Der Teufel war mein Freund»

Einleitung Gott zu erklären war nie der Antritt, des Team Fantaster. Trotzdem gibt es in der Erfahrungswelt einer Schriftrollen vernarrten Gruppe Aspekte, die das Transzentente nicht ganz auszuschliessen vermögen. Ist das «shining», wie es King immer wieder nannte, das Leuchten aus der jenseitigen Welt, ist es nur dazu da, um ein paar besonders empfindliche Menschen verrückt zu machen? Was ist das für eine Kraft, wie setzt sie sich zusammen, was ist die Basis jedweden Getümmels in der Unsichtbaren Welt. Der Herr King hat es in seine Worte gefasst, viele weitere Autoren in ihre eigenen; die biographische Geschichte «Der Satan war mein Freund», vom Schweizer Fantasie Autor Angelo Nero gibt einen weiteren Einblick in eine weitesgehend unbekannte Welt. Mit einem besonderen Focus auf den Zusammenhang von Finsternis und Licht.

 

Besprechung Einführung Spezielle Wege nehmen die Bücher, bevor sie in den persönlichen Besitz des Team Fantaster gelangen. Damit sei aber gleich vorweggenommen. Eine Zentralbibliothek, im Sinne von Kommunalgut, existiert nicht. Jeder Member des Teams hat seine eigene Auswahl in einer eigenen Sammlung. Es ist aber keine Frage. Die Mitglieder des Teams Fantasters stellen bei Bedarf ihre Bücher den anderen zur Verfügung. Zwei Mitglieder und ihre Vorlieben werden jetzt mal vorgestellt.

 

Magic Streifer hat oder hatte eine Vorliebe für Reiseliteratur. Das hatte bezieht sich leider auf seine momentane Lebensweise. Seine langen Touren verunmöglichen eine Erweiterung seiner Auswahl. Er ist ständig unterwegs, und somit hat er keine Zeit, die grossen Hallen der Reiseführer zu besuchen. Dafür kommen mehr Inputs über den wirklichen Zustand der Länder, die er bereist.

 

Gedankenverbrecher aus Langdallion lässt sich nicht einordnen. Immer wieder überrascht er mit Aussagen aus Büchern, die in seiner Welt Klassiker sind, bei uns aber keine Bedeutung haben. Wie zum Beispiel die Aussagen über die Wurmloch Theorie. Entnommen einem Buch, das Reisen in die Vergangenheit dokumentiert. Langdallion selbst ist eine uns unbekannte Welt. Gedankenverbrecher hat stets geschwiegen, wenn es um seinen Weg der Anreise zu den Sitins ging. Somit ist der Hinweis zu dem Buch eine erste Erklärung seinerseits, wie er es zustande bringt, die Welt zu wechseln. Und in seiner Auslage stapeln sich somit Theorien, wie denn nun am bequemsten eine Zeitreise zu tätigen ist.

 

Die biographische Erzählung «Der Teufel war mein Freund», kam in die Gänge und Hallen, da Jhomster, alias Sir Starkweis, sprich Storkwiis, seine Wege geht. In diesem Zusammenhang spricht das Team Fantaster von einem Waisenbuch. Es lag eines Tages vor den Füssen von Starkweis, der es ergriff, wendete und nicht mehr losliess. Als erste Bestimmung kam es in seine unermessliche Sammlung und zierte einige Zeit das Regal, bis es die Aufmerksamkeit seines Besitzers wieder auf sich zog.

Die Augen blieben auf dem Buchdeckel kleben. Ein göttliches Licht haftete darauf und erweckte die Seiten zum Leben. Und es schien Starkweis, als müsse er dem jetzt endlich auf den Grund gehen.

 

Handlung Es ist die Geschichte des Schweizer Fantasie Autors Angelo Nero, von der Geburt bis zum jungen Erwachsenen. Das Heranwachsen im Dschungel von christlicher Familie, Schule und Clique. Die Erfahrungen eines Kindes mit Mobbing und eine erste Gestaltung des Lebens aus eigener Kraft. Die Entscheidung sich zu wehren, mit Hilfe der dunklen Seite. Das Ende in schlimmen Depressionen und Ketten. Und wie er sich davon wieder lösen konnte.

 

Besprechung Teil zwei Man kennt im atheistischen, wissenschaftlich geprägten Westen eine bissige Bemerkung. Hat ein Streit keine unmittelbare Erklärung, wird die spöttische Rede herbeigezogen: -der Heilige Geist wars-. Damit werden gleich zwei Aussagen zementiert.

Die erste: Da der Heilige Geist ja nur etwas wie Luft ist, also auch nicht existiert, muss der Schuldige zu finden sein.

Die zweite: Der Heilige Geist ist wie Luft, wir glauben aber sowieso nicht an ihn, er diente nur dazu, dem Zorn Luft zu machen, es gibt nur das, was wir sehen.

 

Es gibt in der Bibel die Belehrung über den Schutz der Gedanken. Es heisst da, pass auf, was du in Gedanken trägst. Denn die Gedanken werden Worte, die Worte werden Taten, dann gewöhnt man sich daran und sie bestimmen den Charakter.

So wird Angelo Nero in seinem jungen Leben mit der Unverrückbarkeit des schweizerischen Erziehungsapparates konfrontiert. Man liest zwischen den Zeilen, dass ihm das System Schule überhaupt nicht gerecht wird. Von offizieller Seite wird versucht, ihn in eine Schublade zu pressen. Kommt dazu, dass er es nicht verleugnet, in einem christlichen Elternhaus aufzuwachsen. Was ihm die hartnäckige Feindschaft einiger Gleichaltriger einbringt, hin, bis beinahe zum Tod.

 

Zuviel, sagt er sich, nimmt das Heft in die Hand. Heisst, Angelo Nero bedient sich dort, wo ihm Kraft verheissen ist, bei der dunklen Seite, bei finsteren Mächten, bei Dämonen, bei Lucifer selbst. Er bekommt, was er sich wünscht; bezahlt aber einen hohen Preis. Bis er in seinem noch jungen Leben nochmal vor eine Entscheidung gestellt wird.

So ist die biographische Erzählung über das junge Leben des Autors Angelo Nero ein Kracher zwischen Finsternis und Licht. Ein «step into the dark», und wie er auf diesem Weg göttlichem Licht begegnete: Jesus Christus, dem Besieger aller finsteren Brut. Eine paulinische Erfahrung, gemacht von einem heutigen Erdenbürger.

 

Fazit: Nimm und Lies heisst so ein frommes Traktätchen. Es ist in christlichen Kreisen im Umlauf. Kurze geistliche Texte, geschrieben um Menschen von Gott zu überzeugen. Es geht aber um viel mehr. Es geht nicht nur um Bekehrung; darum auch, ja, denn daraus entspringt neues Leben. Hier kann der Leser von den Erfahrungen mit den Engeln des Jenseits lesen. Den Engeln Gottes, den bösen Satans. Dieses Buch aufschlagen heisst: Der Leser bekommt einen Tatsachenbericht des «shinings» geliefert, das Herrn King mit so ungemein viel Spannung erzählen kann. Der Teufel war mein Freund ist keine Auslegung der Heiligen Schrift, aber ein Erlebnisbericht. Eine Empfehlung für den ersten Step into the light.

storkwiis, für das Team Fantaster

 

metro, die trilogie, von glukhovsky, besprochen auf seitentrotter

Posted in buchinterpretationen on August 19th, 2022

Glukhovsky Dmitry/ Glukhovsky auf Wiki/ Metro die Trilogie, c 2019 Heyne Verlag/ Russische Originaltitel: Metpo 2033, Metpo 2034, Metpo 2034/ aus dem Russischen von David Drevs/ mit Karte der Moskauer Metro/ Nachwort und Worterklärungen/ ganzes hardfax S.1613

Russisch für Anfänger

 

Hinweis: Glukhovskys Haltung zum Ukrainekrieg https://bit.ly/3QxhqC5

 

Einleitung Unendliche Weite kann beengen; räumliche Nähe kann befreien; Tunnels, ob in einem Freizeitpark oder als städtische Infrastruktur haben vor allem ein Ziel: Sie befördern den Gast vom Anfang bis ans Ende. Das Buch Metro von Dmitry Glukhovsky führt aber zur Endstation Moskauer Untergrund. Zumindest für zermürbende1600 Seiten. Pass also auf, wenn du deine… Station verlässt!

 

Handlung Teil eins, Metro 2033

 

Es ist die Welt nach einem atomaren Vernichtungsschlag; Artjom lebt an der Moskauer U-Bahn Station WDNCh. Die einzigen Überlebenden waren einige Tausend; jene, die zur Zeit gerade in der U-Bahn unterwegs waren. Keine zentrale Regierung, keine Hoffnung auf baldige Rückkehr nach oben; die Menschen scharen sich an den U-Bahn Stationen zu autonomen Gesinnungs-Gemeinschaften.

 

Eines Tages unternimmt Artjom mit zweien seiner Freunde eine gewagte Tour. Aus reiner Neugier planen sie an die Oberfläche zu gehen, ohne Schutzanzug, ohne Plan und vor allem: ohne Wissen der verantwortlichen Wachleute seiner Station. Das verhängnisvolle passiert. An der Oberfläche, nahe des Zugangs zur Metro, werden sie von einer Meute Hunde gestellt. Es gelingt seinen zwei Freunden die Flucht. Artjom findet sich jedoch in einer auswegslosen Lage, keine Flucht möglich. Verlassen von den Freunden. Als jede Hoffnung erloschen scheint, taucht ein mysteriöses Wesen auf. Die Hunde fliehen und Artjom sieht sich glücklich befreit. Kehrt zurück. Allerdings: das hermetische Tor, der Zugang zu ihrem Teil der Metro, die Jungs können es nicht mehr schliessen.

 

Dies ist der Anfang eines langen und erbitterten Kampfes gegen die verstrahlten Wesen von oben. Artjom fühlt sich in der Folge beauftragt, auf eine lange Mission durch das weitverzweigte Netz der Metro zu gehen. Immer auf der Suche nach Hilfe für die auswegslose Situation an seiner Station.

Auf dem Weg lernt er so einige Gesellen kennen, hört viele alte Geschichten und muss sich mit verschiedenen Ideologien auseinandersetzen, entspringt so einigen Mordversuchen, widersteht der einlullenden Tunnelangst. Endlich gerät er in Besitz eines Planes. Mit der Hilfe des Offiziers Melnik arbeiten sie fortan an einem gewagten Rettungsversuch gegen die Wesen von oben.

Artjom fällt schliesslich seine eigene Entscheidung, denn er hat noch etwas entdeckt, das die ganze Lagebeurteilung kehren würde. Er wird aber zunächst auf einen weiteren Weg geführt.

 

Rückblick Band eins: Metro 2033 erzählt die Geschichte Artjoms. Es ist die Geschichte eines Knaben von der Station WDNCh. Ein schlechtes Gewissen ist der Motor für die Erfüllung eines Auftrages, der ihn durch die Metro führt. Denn: die Welt von einst liegt nach einem Atomkrieg in Trümmern, ein Leben an der Oberfläche wird durch die Strahlung verunmöglicht. Als Artjom von einem geheimnisvollen Jäger eine Botschaft erhält, macht er sich auf den Weg.

 

Handlung Band 2: Metro 2034

 

Metro 2034 beginnt an einem anderen Ort in der weitverzweigten Metro. Die Sewastopolskaja wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr eines Versorgungstrupps. Er ist verspätet und der Funkverkehr funktioniert nicht so wie er sollte. Hier an dieser Station lebt auch der Jäger, von dem Artjom einst den geheimnisvollen Auftrag erhalten hatte. Zusammen mit einem Geschichtenschreiber macht er sich auf den Weg, das Problem zu lösen. Bald blicken sie hinter eine schreckliche Wahrheit der Station, die weiter nördlich an ihrer Linie liegt. Die Tulskaja ist unpassierbar, sie ist blockiert, denn eine Seuche ist ausgebrochen und der Versorgungskonvoi ist steckengeblieben.

 

Über Umwege findet der Jäger schliesslich Hilfe bei der Polis. Das lange Leben als Kämpfer für die Menschen hat den Jäger jedoch verändert. An Ort und Stelle könnte er das Problem lösen, es beseitigen, sieht sich aber einer einsamen Entscheidung gegenüber.

Sein Begleiter, ein alter russischer Atheist, war Streckenwärter und Zugsführer in der Metro von Moskau. Er kennt sich so ziemlich aus. Er möchte etwas für die Nachwelt erschaffen und entschliesst sich, ein Buch zu schreiben. Die Handlung liefert ihm die Mission mit dem Jäger.

 

Mit dabei ist auch ein Mädchen, das gerade seinen Vater an der Strahlenkrankheit verloren hat. Ebenso ein Musiker. Der Jäger und der Atheist greifen die beiden auf dem Weg auf. Beide haben in der Folge eine für die Geschichte wichtige Aufgabe. Denn die Lösung für das Problem an der Tulskaja liegt näher, als die Protagonisten ahnen. Der Jäger plädiert auf Vernichtung, das Mädchen setzt auf das Prinzip Hoffnung, und der Musiker? In seinem Wissen liegt der Schlüssel für das Problem. Es hängt jedoch ein dunkler Schatten auf seinem Leben.

Und was alle nicht wissen. An besagter Tulskaja lebt ein noch junger Mann. Dort lebt auch Artjom, der versuchte Kontakt aufzunehmen.

 

Band eins erzählt die Geschichte des Knaben Artjom, und wie er sich aufmacht, das drohende Unheil von der Metro, in der sie jetzt nach einem Atomkrieg leben, abzuwenden.

 

Band 2 richtet den Strahl auf das Leben eines jungen Mädchens, und auf einen Journalisten, wenn man so will. Die Möglichkeiten das Leben zu entwickeln sind begrenzt. Während das Mädchen das menschliche in ihren Gefährten sucht, schaut Homer, der Journalist, wie er das Leben in der Metro anhand einer Geschichte für die Nachwelt dokumentieren kann. Eine in einer Station ausgebrochene Seuche bedroht die ganze Metro; das Mädchen und der Journalist werden vom Strudel der Erreignisse fortgerissen.

 

Band 3: Metro 2035

 

Band 3 setzt mit der Erzählung wieder bei Artjom an. Er hat geheiratet und lebt wieder an seiner alten Station, der WDNCh. Es lässt ihn jedoch der Traum von einem normalen Leben an der Oberfläche nicht los. Ausgestattet mit einer Funkausrüstung geht er immer wieder nach oben, um Signale von anderen Städten zu empfangen. Das handelt ihm die Missgunst seiner Frau und seiner Umgebung ein. Dann taucht Homer bei Artjom auf und erzählt von einem Funker an einer anderen Station. Artjom macht sich erneut auf den Weg, um der Sache auf den Grund zu gehen.

 

Der Zustand der Menschen in der Metro beschäftigt ihn. Es ist ein Leben, das ständig an Wert verliert. Darum will er nach oben. Er glaubt an das Leben an der Oberfläche. In seinen Nachforschungen stösst er auf so manche Widerstände. Der Orden, dem er einst angehörte, und der zum Schutz der Menschen da wäre, ist gegen ihn, beschreitet geheimnisvolle Wege, unterstützt ihn nicht. Wiederholt gerät er in Gefangenschaft. Mitten im Parteiensumpf der Stationen entdeckt Artjom tiefere Wahrheiten. Ist der Krieg da draussen, der alles verursacht hat, wirklich vorbei? Und ist da nicht doch noch irgendeine russische Geheimregierung an der Macht? Die Menschen, Sascha, Homer, die Kameraden des Ordens; er versucht sie zu überzeugen und muss am Ende eine bittere Erfahrung machen. Artjom muss schlussendlich einsehen, er kann die Probleme der verbliebenen Bevölkerung nicht lösen. Was nicht heisst, dass er sie für sich nicht lösen kann, was er tut, und sich von der Metro verabschiedet.

 

Besprechung Das Buch Metro, die Gesamtausgabe, hat über tausend Seiten. Und ich geb es gerne zu, das Buch hat mein Interesse gerade wegen diesem enormen Umfang geweckt; und wegen des schwarzen Covers mit Schutzmaske.

Blogunkel, das Team Seitentrotter, sie lieben fette Schunken, dicke Bücher, seitenstarke Plots. Man hat halt eben, wie es das Besprechungsteam einhellig feststellt, ein richtiges Buch in den Händen. Was ja aber nicht heissen soll, alle anderen Bücher, die mit etwa 200 bis 300 Seiten, wären keine richtigen Bücher. Nein. Nur die Groschenhefte sind da ausgenommen. Es ist ausserdem äusserst beschwerlich über eine längere Lesezeit so ein fettes Buch zu halten. Die beste Lesehaltung ist mit Sofa oder Lesestuhl und Schemel für die Füsse. Der Leser hält bequem mit der linken Hand das Buch, während sie auf dem Körper aufliegt, und kann mit der rechten Seite um Seite umschlagen.

 

Die ersten Seiten von Glukhovskys Geschichte führen den Leser an den Wachposten der Metrostation WDNCh. Ein Atomkrieg hat die gesamte Erde unbewohnbar gemacht. In Moskau drängen sich die Überlebenden in den Stationen der Metro. Dort ist auch Artjom, ein Waisenknabe. Er lebt bei Onkel Suchoj und reiht sich in der Wachmannschaft ein. Er hört allerlei Geschichten. Geschichten, wie es einst war, Geschichten von Ungeheuern, Geschichten geprägt von etwas, das man nur Stollenkoller nennen kann. Die Bedrohung für die Geretteten kommt nicht nur von aussen, sie kommt auch von innen. In den finsteren Tunneln und spärlich beleuchteten Stationen kämpfen die Menschen gegen Stimmen, Gase und Aberglauben. Was in einem Leben an der Oberfläche schon die Kraft hat, Menschen zu betrügen, bekommt in der Dunkelheit die Realtiät eines brutalen Monsters.

 

Der Leser bekommt in dieser Geschichte ein klares Bild der russischen Gesellschaft. Es existieren mehrere ideologische Gruppen:

die Kommunisten und die Faschisten; es existiert ein Bund namens Hanse; ein Handelsbund. Es gibt sektiererische Aussenstationen wie die Gemeinschaft des grossen Wurms, oder die Zeugen Jehovas. Dann gibt es die Polis und darin integriert den Orden. Mysteriöse Kommunen, Gemeinschaften und Verbindungen. Seuchen- Strahlen und Mutationsgefahr. Alles schön verteilt über das ganze Netz. Und alles schön verbunden mit einem Schuss russischem Nationalismus.

 

Ein Leben frei von einer Bindung an eine Organisation ist utopisch. Artjom, als er diesen Bock schiesst, und ihn das Gewissen auf den langen Weg durch die Metro jagt, ist fortan den immanenten Systemen ausgeliefert. Leben in der russischen Gesellschaft, ohne mit dem System verkabelt zu sein, ein lebensgefährlicher Grat. Um zu überleben, muss darum auch Artjom mehrmals die Schusswaffe betätigen, seine Gefährten tauschen und eine Menge Glück in Anspruch nehmen.

 

In diesem von Menschen angerichteten Schlammassel erlebt der Leser einen Hauch von russischer Seele:

Artjom, das politische Freiwild, immer im Gegenwind zur herrschenden Klasse.

Homer, den alten Russen, ein Atheist und Freidenker, darauf bedacht, in der jetzigen Misere das menschenwürdige in einer Schrift festzuhalten.

Sascha, das Mädchen von der verseuchten Station, die Verkörperung eines russischen Herzens, der Herzschlag des russischen Way of Lifes schlechthin; indem sie an das menschliche in einem Kämpfer appeliert. Für den Frieden und die Wahrheit plädiert, als Lösungen für festgefahrene Verhältnisse anstehen.

Der Orden, so eine Art russische Geheimpolizei. Und seine geheimpolitischen Handlungen zum angeblichen Schutze der Menschen.

Die geheimen Beobachter, die existieren, das Volk aber nie weiss, ob sie der Realität entsprechen. Und nur einige wenige werden jemals der Wahrheit auf die Spur kommen.

Alles in allem: Russisch für Anfänger.

 

Fazit Frei nach Tolkien: überlege dir gut, welchen Weg du einschlägst, denn du musst ihm die ganzen Windungen folgen. Keine Chance für eine Abkürzungen. Aber für einen Vielleser mit Hang zu epischen Stories, kein Problem. Hier bekommt der Lesehamster jede Menge dystopische Seiten zu futtern. Mampf. Ein Liebhaber Buch, gut zu lesen ohne darüber nachzudenken, weil gute Unterhaltung; aber auch gut zu lesen, um jede Menge an Verbindungen zur russischen Gesellschaft herzustellen. May erklärt die Deutsche, King die Amerikanische, und Glukhovsky die Russenseele.

 

gedankenverbrecer für team seitentrotter

bretonische geheimnisse, kommissar dupins siebter fall von j.l.bannalec

Posted in buchinterpretationen on Juni 17th, 2022

Bannalec Jean-Luc/ Bannalec auf wiki/ Bretonische Gemheimisse, Dupins siebter Fall, c 2018 Kiwi Verlag, Karten, softfax S.394

Dupin ermittelt

Faktenläufer im Zauberwald

Einleitung Die Verfilmungen, Top, ein Hit. Die Landschaft, die Mimen, die Erzählung; bestens geeignet für eine kriminologische Geschichte. Alles greift ineinander, ist irgendwie wild, passt aber zusammen. Die Charaktere, die meerumtoste Bretagne. So musste also auch mal eine Geschichte aus Bannalecs Welt in Printform die Welt von seitentrotter besegeln. Kommissar Dupins siebter Fall: Bretonische Geheimnisse vom Kiwi Verlag aus dem Jahr 2018.

 

Handlung Kommisar Dupin und sein Ermittlungsteam holen einen Betriebsausflug nach. Sie besuchen einen sagenumwobenen Wald. Den Foret de Paimpont. Hier befinden sich bedeutende Ausgrabungsstätten für die Artusforschung. Ein Team von Wissenschaftlern tagt gerade und Dupin soll einen von ihnen befragen. Denn er tut einem ehemaligen Pariser Kollegen einen Gefallen. Dupin kann jedoch nur noch den Tod feststellen. Was eine kurze Sache hätte werden sollen, weitet sich zu einem handfesten Skandal.

Der Ausflug ist gestrichen, die Ermittlungen starten. Mit der Befragung der übrigen Wissenschaftler. Fragen über Fragen, unbewantwortet. Die Herren Studierten genau so geheimnisvoll wie der Wald. In Dupins Kopf laufen die Fakten durcheinander. Sein Denken scheint verzaubert. Hat der Wald ein Geheimnis?

 

Besprechung Zugegeben. Die Filme, eine Wucht. Ein Goldsternchen zeitgenössischer Krimiverfilmung. Das Buch darum in die Hand zu nehmen, selbstredend, wenn der Film dermassen überzeugt. Die rollenden Bilder konnten die Gedanken verzaubern. Es ist gesagt, zuerst der Film, dann das Buch; um keine Enttäuschung zu erleben. Es ist ein Fakt. Die durch die Beschreibung entstandenen Bilder im Kopf des Lesers können von einem Regisseur nur bedingt bespielt werden. Teilweise, nicht vollkommen. So mag ein Film nach dem Lesen des Buches enttäuschen. Und umgekehrt?

Kann eine Beschreibung den entstandenen Eindruck durch rollende Bilder wiedergeben? Dupin hat auf jedenfall das Gesicht des Schauspielers. Ebenso die witzigen Ermittler in Dupins Team, Kadeg, Riwal und Nolwenn. Eine charakterlich gut getroffene Übereinstimmung.

Die Bretagne als pittoreske Landschaft, wie es Bannalec formuliert? Wie sieht es da aus? Schwierig sprachlich die gewaltige Schönheit zu bannen. Das Schloss am See, der Wald, die Einheimischen. Danke an Polizeiermittler Riwal, der Dupin so manches über die sagenumwobene Gegend erzählt.

Die Handlung? Gespräche, Gespräche, und… nochmals Gespräche. Befragung, Befragung, und… nochmals Befragung. Ein Loch in die vielschichtige Verschwiegenheit der Wissenschaftler bohren. Die einen werden es lieben, die andern hassen. Kein Buch für Romantiker. Geheimnisvolle verdächtige und mysteriöse Geschichten. Der Stil der Geschichte hat seitentrotter nicht vollends überzeugt.

Eine brodelnder Sumpf für den gewohnten Faktenläufer Dupin. Die Recherche zum Tod des Wissenschaftlers scheint im sagenumwobenen Zauberwald zu verlaufen. Dupin schwirren die Gedanken. Aber er hat ja noch sein Team und die ansässige Polizei. Zum Schluss ist es ein Gutteil gefühlssache, den Täter zu stellen.

 

Fazit Viele interessante Fakten über den Wald, da schon Artus wandelte. Einen mächtigen Eindruck über den erlauchten Kreis der Wissenschaftler. Gute Gespräche, witzige Ermittlungsdetails, wie Dupins Weise die Fakten zu notieren. Man lese und staune. Aber kein Schwelgekrimi, wenn man so sagen will. Er rüttelt auf, fordert Konzentration. Nicht zum träumen, aber zu laufen, Faktenlaufen.

jh

die schwarze armee von s.garcia-clairac, band eins, das reich der träume

Posted in buchinterpretationen on Juni 7th, 2022

 

Santiago Garcia-Clairac/ Clairac bei Wiki/ Die schwarze Armee, Band eins , Das Reich der Träume c 2008 Baumhaus Verlag, spanische Ausgabe mit dem Titel: El Ejército Negro – El Reino de los Suenos/ Aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein/ hardfax S.736

Einleitung Schon lange zierte die Schwarze Armee meine Sammlung. Immer wieder hatte ich es aus dem Regal gezogen, um es dann wieder zu versorgen. Nun hat es den nächsten Versuch überlebt. Ich habe es nicht zugunsten eines anderen Autors zurückgestellt. So wanderte die Geschichte von Santiago Garcia-Clairac endlich in meine Hände: die schwarze Armee, Band eins der Trilogie, das Reich der Träume, aus dem Jahr 2008.

 

Handlung Arturo Adragon ist der Sohn eines Stiftungsleiters in Ferenix, Spanien. Gleichzeitig ist er in seinen Träumen der Anführer einer mittelalterlichen Armee, der Schwarzen Armee. In der realen Welt kann er mithelfen, die Stiftung vor der Habgier anderer zu retten. Denn die Stiftung ist nicht irgendeine Stiftung, und Arturo ist nicht irgendein Sohn. Die Stiftung besitzt Bücher und Schätze aus dem Mittelalter, die manche Begehrlichkeiten wecken; Arturo hat seit seiner Kindheit ein A in Form eines Drachenkopfes mit Füssen auf dem Gesicht. Zudem Buchstaben auf dem ganzen Oberkörper. Im Mittealter ist er Teil der Friedensarmee einer Königin. Zusammen mit einem Alchemisten verteidigt er das Land gegen einen dämonischen Hexer.

In der Gegenwart lässt er selbst nicht locker, um hinter das Geheimnis seiner Träume, das irgendwie mit dem A auf dem Gesicht in Verbindung steht, zu kommen. Es helfen ihm dabei ein randständiger Historiker, seine Schulfreundin und ein Mitschüler. Immer wieder erlebt er in beiden Welten die Kraft der Buchstaben auf seinem Körper. Sie helfen ihm aus so mancher Not.

 

Besprechung Das Buch ist in seiner Aufmachung ein Hingucker. Die Bücher, denn es sind drei Bände, von denen zwei davon so lange in meinem Regal standen, machen sich gut auf jedem Regal. Schliesslich nahm ich es endlich zum lesen in meine Hände.

Die Gründe waren: es ist ein tolles Hardfax, hat einen tollen Buchdeckel und Rücken, und der Autor kommt aus Spanien. Das war der Hauptbeweggrund: Spanien. Endlich mal einen nicht deutsch- oder englischsprachigen Fantasieautoren lesen.

Jetzt nach mehr als achthundert getrotteten Seiten weiss ich: Ich hätte tiefer forschen sollen. Denn Herr Garcia-Clairac ist ein Jugendbuchautor. Nicht, dass im team seitentrotter keine Jugendbücher besprochen werden. Karl May wurde ja auch so gehandelt. Nein. Der Unterschied ist, May hat für die Erwachsenenwelt geschrieben, und er wurde im Handel in die Nische der Jugend eingeordnet.

Clairac schrieb für die Jugend, Clairac wurde und wird dort eingeordnet. Er ist ein Jugendbuchautor, so für die Altersgruppe zehn Jahre. Das bemerkt man besonders an der verwendeten Sprache, am Schreibstil. Clairac bedient sich kaum der metaphorischen Sprache. Wenn er Bilder verwendet, sind sie einfach und meist in einem Satz abgetan. Schade. Denn Kinder sollen doch auch in der verschiedenen Verwendung von Sprache lernen.

Weiterhin benützt der Autor keine tiefsinnige Erzählweise, es gibt keinen Doppelsinn hinter den Worten. Im Gegenteil. Die Erzählweise bewegt sich ohne abzuweichen von A nach B. Sie ist wie ein Bogenschuss. Der Pfeil wird abgefeuert, trifft, und fertig. Keine Betrachtungsweise, wie er abgefeuert wurde. Ohne auszuschmücken, folgt Clairac einem einfachen kausalen Schema. Eine Handlung zieht die nächste nach sich, und so weiter, und das achthundert Seiten lang. Eine einfach gestrickte Erzählung ohne Firlefanz. Und es ist ja auch nicht falsch, so zu schreiben. Auch nicht, als Erwachsener mal ein Buch in einfacher Sprache zu lesen.

Dazu passt, dass der Held, wenn der das Schwert zieht, einfach so, ohne zu erklären der bessere Schwertkämpfer als irgendein alter Ritter ist. Dazu passt auch das Verständnis von Magie. Ein König wird von der Tochter eines Hexenmeisters eben kurz mal in ein Tier verwandelt. Keine Erklärung kriegt der Leser serviert, wie denn der Protagonist die Zeiten wechselt. Er träumt, und damit Punkt.

 

Die starke Seite des Fantasieromans ist die Idee von der Macht der Buchstaben. Geschrieben mit magischer Tinte auf die Waffen der Soldaten, verleihen sie den Trägern Kraft gegen den finsteren Hexer und seine Brut anzutreten. Und wie gesagt, es ist ein schönes, edles Buch, dass ein Freund und eine Freundin der bedruckten Seiten gern in die Hand nimmt. Es gibt was her, einfach gesagt. Und so hab ich es halt fertig gelesen.

 

Fazit Das Fantasie Buch von Santiago Garcia-Clairac hat dem team seitentrotter gezeigt, es wäre gut, etwas über den Autoren nachzuforschen. Denn, diese Regel breche ich nur ungern. Jedes angefangene Buch wird auch fertiggelesen. Auch wenn es nicht gerade passt.

Die schwarze Armee ist ein Jugendbuch. Die Sprache zugeschnitten. Für Erwachsene Vielleser gewöhnungsbedürftig. Es ist kein Buch wie eines von Tolkien, May, Peake oder um einen jüngeren zu nennen, Paolini. Denn das Buch von Clairac lässt eine Intellektualität vermissen, die den Leser auch mal herausfordert, zwischen den Zeilen zu lesen. Keine versteckten Geheimnisse, keine metaforischen Abwege. Pures, blankes, festes Wortgitter, ohne Zwischengeplänkel. Schade!

Die Empfehlung: Die schwarze Armee, das Reich der Träume, und die Folgebände gehören vor allem aber nicht nur, in Kinderhände!

Staff homeranus

der tod eines guru von r.maharaj: eine besprechung

Posted in buchinterpretationen on April 1st, 2022

Rabindranath R.Maharaj/ Maharaj auf wiki/ Der Tod eines Guru, 20. Auflage bei CLV 2018/ Originaltitel: Death of a Guru/ Übersetzung: Benedikt Peters/ Begriffserklärungen/ Softfax S.256

interpretiert von starkweis

Im Westen nichts Neues

Einführung Der Westen sucht Gold, geistliches Gold. Und er sucht es im Osten, im fernen Osten. Materialismus, Profitsucht, Arbeitswut und so weiter; da ist vieles, das junge Europäer Systemmüde gemacht hat. Die Volksjugendseele ist erstickt. Die Staatskirche, ein kolossales Gebäude, macht da auch mit. Nein? Bitte: Gewänder, Farben, Liturgien; statt Leben, Freude und Veränderung. Das hat nicht nur die Jungen abgeschreckt. So ist grenzenlose Freiheit die neue Doktrin, Wissenschaft und Fortschritt eine neue Religion.- Und im Osten lockt entscheidende Andersartigkeit, entscheidende Geistlichkeit. Die Kirche steht abgehängt in einer verstaubten Ecke. Zuoberst in Europa steht nicht christlicher Glaube, dort steht die indische Religiosität: der Hinduismus. Trotzdem geht ein Guru den umgekehrten Weg. Der Tod eines Guru aus dem Jahr 77 die Geschichte eines indischen Rabis.

 

Handlung Rabi war noch ein Knabe. Er verlor seinen Vater, den allseits bekannten, verehrten Yogi. Vater hatte durch Meditation sein Karma hinter sich gelassen und das Moksha erreicht, die Entlassung aus dem Rad der Wiedergeburt. Acht Jahre lang sass er im Schneidersitz. Dann schnitt der Arzt ihm das Haar. Und das ungeheuerliche geschah. Der Yogi viel leblos hintenüber. Nach seinem Tod war Rabi bemüht, des Vaters Stellung einzunehmen.

In Trinidad aufgewachsen lernte Rabi schnell. Er befolgte die Traditionen. Mit fünfzehn Jahren war er in der indischen Gemeinschaft ein Vorbild. Astralreisen, Begegnung mit seinen Göttern, das war ihm nicht fremd. Es geschahen aber auch Dinge, für die er mehr und mehr keine Erklärung fand. Er fürchtete sich vor seinen Göttern. Da waren Zornausbrüche, Nikotinsucht. Schliesslich setzte er sich – eine junge Christin erschien, – mit der Bibel auseinander. Und er begann die Missstände in der indischen Kultur klarer zu sehen. Und die Missstände in seinem Innern. Da war einfach kein Friede. Im Gegenteil, da war stolz, Überheblichkeit.

Rabindranath Maharaj ging dem auf die Spur und kam an eine Weggabelung. Sie führte ihn den biblischen Weg. Er verlor seine Kultur, seine Stellung, sein Ansehen, er flog aus der obersten Kaste. Nicht aber seine Familie. Nicht alle, aber viele taten es ihm gleich. Wo vorher Zank und Streit war, kehrte Freude und Friede in die Herzen ein. Ein harmonisches Miteinander. Und Rabi ist seither ein an vielen Universitäten beliebter Sprecher über den Hinduismus.

 

Besprechung Die Frage, die sich stellt, ist klar ersichtlich. Wie kann ein indischer Guru, einer dieser warmen östlichen Religion, diese kalte westliche wählen? Die Antwort versuchte ich schon in der Handlung zu geben. Es ist eine innere Veränderung. Jedoch vielmehr. Rabi spricht nun von Engeln und Dämonen. Und als ehemaliger Guru tönt das alles sehr glaubwürdig. Warum hatte ihn die Kuh geschlagen? Warum hatte ihn eine Schlange angegriffen, warum konnte er im Zorn seine Tante beinahe erschlagen. Mit einer Hantel, die er im Nachhinein nicht mehr zu heben fähig war? Warum fand der Guru Maharaj keinen inneren Frieden? Nach stundenlanger Meditation eine Befriedigung, ja, aber kam der Alltag, war der Friede weg.

Die Antwort des Rabis: Dämonische Mächte, Satans Heer war im Spiel. Die indische Vielgötterwelt durchdrungen von rebellierenden Wesen.  Eine Geisterwelt, die den Göttern eine gewisse Macht verleiht, die aber untereinander im Streit sind.

Rabi erlebte nach der Hinwendung zu Jesus als Heiland und Herr Frieden, inneren Frieden; und Freiheit von seiner Sucht, von seinem Zorn, von den eigenwilligen und unberechenbaren Göttern. Und er entschied sich für den vollzeitlichen Dienst. Das heisst, er studierte die Bibel und wurde freier Prediger des Evangeliums. Mit einer Liebe zu Jesus und seinen indischen Wurzeln. Viele liessen sich durch ihn von Jesus überzeugen.

 

Fazit Lieber Westler, Namenschrist, Sucher. Es ist nicht falsch, in der Bibel, ja in der Kirche tiefer zu forschen. Denn, wenn ein indischer Guru, der es in Meditation weiter gebracht hat, als viele Europäer es je bringen werden, sagt, schau mal, was deine Kultur an gutem verborgen hat, dann klingt das sehr vertrauenswürdig. Der Tod eines Guru gibt viele Antworten, die eine westliche Sicht vermissen lässt, und führt den Leser, ohne zu richten, auf die Spur von Jesus.

starkweis

tad williams und die grosse osten ard fortsetzung: von der hexenholzkrone zum reich der grasländer

Posted in buchinterpretationen on Februar 18th, 2022

Tad Williams/ Tad auf Wiki/ Die Hexenholzkrone 1 und 2  c 2017, Das Reich der Grasländer 1 und 2 c 2020, alle vier Ausgaben von Hobbitpresse, aus dem Amerikanischen von Cornelia Holfelder-von der Tann und Wolfram Ströle, Zugaben: Karten und Glossare/ hardfax: alle vier mehr als 2300 Seiten/ zu der vierbändigen Vorgeschichte: das Geheimnis der grossen Schwerter

Der Doc Ock der High Fantasy

 

Einleitung Hab Acht, lieber Leser, wenn du die Welt von Osten Ard betrittst. Es könnte dich mehr kosten, als dir lieb ist. Ja noch mehr, es könnte dein Leben verändern. Das waren die Worte, die Tad Williams 1988 als Einleitung zur Fantasie-Saga, „Das Geheimnis der grossen Schwerter“, benützte. Er sollte Recht behalten. 35 Jahre später hat er das Team Seitentrotter immer noch unisono auf seiner Seite. Es war dieses Werk, das neben dem Herrn der Ringe einen Richtungswechsel in Seitentrotters Spur einleitete. Viele andere Autoren sind seither dazu gekommen, alles begabte Schreiber, die ihres beigetragen haben, den Orbit des Fantasiebuchblogs zu umkreisen. Und so hat auch blogunkel die Zeichen der Zeit richtig gedeutet, und den Weg zurück in die Verwicklungen rund um den Hochthron in Osten Ard gefunden. Dies sind die Einsichten, die er uns gewährt.

 

Hexenholzkrone Band 1und 2

 

Handlung In „Die Hexenholzkrone“ nimmt Tad Williams die Fäden der Welt Osten Ards wieder auf. Es ist die Welt, der er eine Erzählung widmete, die vier Bände umfasste. Mehr als 3000 Seiten Raum für Geschichten: Geheimnisvolle Schwerter, dunkle Priester, okkulte Schriften, Elfen, Trolle, phantasievolle Geschöpfe, wilde Landschaften, herrschsüchtige Könige, Krieg an allen Ecken, eine dunkle Bedrohung aus dem Norden und das Leben in Frieden arg in Bedrängnis. Am Schluss von Band vier, nach etlichen entbehrungsreichen Zeiten sitzt Seoman Schneelocke, der junge Protagonist, auf dem Hochthron. Es beginnt eine Zeit des Friedens.

 

Band eins 30 Jahre später. Noch herrscht Frieden unter dem Hochkönigsbann. Ein alter Freund liegt im Sterben und Simon und die Königin brechen mit einem königlichen Gefolge in den hohen Norden auf, um den alten Freund ein letztes Mal zu sehen. Auf der Reise durch die Lande des Hochkönigsbanns, dringen bedrohliche Botschaften in das Licht der friedvollen Welt. Bündnisse in Zeiten des Friedens geschlossen, drohen wegzubrechen. Die Nornen, die ehemaligen Feinde der Menschen, bereiten einen neuen Angriff vor.

 

Mit dabei auf der Reise ist auch Morgan, der Enkel des Hochkönigs. Auch für ihn wird der Satz, den schon Tolkien dichtete, zur Herausforderung: „Pass auf, wenn du aus der Türe trittst, wohin dein Fuss dich führt.“

Band eins der Wiederaufnahme der Geschichte um Simon Schneelocke ist mit 700 Seiten der längste der vier Fortsetzungen. Darum lieber Leser, ausser du bist ein Fantasiefan, pass auf und überlege dir gut, ob du bereit bist, Tad und seinen Ideen über mehr als 2000 Seiten zu folgen. Ein schnelles Ende ist nicht in Sicht, zu gründlich hat sich der amerikanische Erfolgsautor wieder ans Werk gemacht. Tief hat er in dem unendlichen Reich der Fantasie geschürft, um knisternde Spannung in alle Schauplätze zu bringen.

 

Band zwei setzt nahtlos an. Der König und die Königin sehen eine neue Generation auf dem Hochhorst heranwachsen. Der Friede, an den sie glaubten, scheint nicht mehr sicher. Es brodelt innerhalb und ausserhalb der Grenzen des Reiches. Zurück aus dem hohen Norden, beschliessen sie zu handeln. Eine Gesandtschaft bricht zu den Sithi, den befreundeten Elfen im Altherz auf, dem Alten Wald vor den Türen des Hochthrons. Am Rande zum Grasland wird der Tross von Clans aus der Steppe angegriffen. Was nicht hätte passieren dürfen, wird zur bitteren Wahrheit. Die Mission des Königs scheitert. Mitten drin die Hoffnungen Seomans auf einen Nachfolger, Morgan, der Thronerbe, auf der Spur der Bewährung. Denn Morgan muss sich durch den Altherz schlagen.

 

Reich der Grasländer 1 und 2

 

Handlung  Band eins und zwei Fort gleitet die Strasse der Erzählung zu dem Reich der Grasländer. Ein aussergewöhnlicher Kämpfer sichert sich unter den Barbaren die Herrschaft.  Sein Name ist „Niemand“. Zu neuer Einheit gelangt, haben sie die Stärke, die landraubenden Menschen anzugreifen. Der  Hochkönigsbann erzittert. Mächtig aus den Fugen gerät auch der immer schon intrigante Süden. Vermittlungsangebote werden ignoriert, und König Simon muss sich eingestehen, die Kontrolle über einen Teil seines Reiches verloren zu haben.

Aller schlechten Dinge sind drei. Die Bedrohung aus dem Norden rückt immer näher. Die Königin der Nornen, die Erzfeindin der Menschen, hat ihren Palast unter dem Berg verlassen. Bereits hat sie die Grenzen zu Königs Simons Landen überschritten. Sie ist auf der Suche nach heiligen Reliquien, die ihrem Volk die ehemalige Vormachtstellung zurückholen sollen. Von allen Seiten bedrängt, sieht sich Simon ziemlich allein gelassen. Spätestens jetzt muss er realisieren, die Erhaltung seines Reiches steht nicht mehr allein in seiner Hand.

 

 

Besprechung aller vier Bände Tad Williams hat, wie schon angedeutet, nichts ausgelassen. Osten Ard ist ein Wimmelbild an Welten, Kreaturen und Schicksalen. Und blogunkel ist sich sicher, da ist für jeden etwas dabei. Aber leider ist es ja bei einem Buch nicht so wie bei dem Spiel: – Welches Schweinderl hättens denn gern -.

Man beginnt von vorn und kämpft sich tapfer durch – bis zum bitteren oder süssen Ende, ohne die Wahl zu haben, etwas auszulassen. Und um es voraus vom höchsten Berg ins Tal zu rufen (vielleicht hört blogunkel da ja jemand), die Geschichte ist nach vier Bänden und 2000 Seiten noch nicht gegessen. Die vielen Protagonisten hangen in den Seilen, ohne Sicht zum finalen Sprung. Aber von vorn, nun!

 

Es ist die Geschichte von…

 

…den Saufkumpanen des Thronerben, Olveris, Porto und Astrian. Eigentlich wären sie die

Garde des Prinzen. Aber in Zeiten des Friedens, na ja, zugegeben, in herausforderungslosen Zeiten ist eine Kneipe zwar kein valabler Ersatz, aber ein Ding der Möglichkeit.

 

…der jüngeren Schwester Morgans, des Thronerben. Von allen allein gelassen, kann sie gar nicht anders als aufmerksam durch den riesigen Hochhorst springen. Wie einst Simon, der seine Karriere, wie wir wissen, als Küchenjunge unter der militanten Fuchtel des Hausdrachens Rachel, begann. Nun ist es eben Lillia, die kleine Schwester. Unwissentlich kommt sie auf ihren täglichen Erkundungen der Spinne im Pot auf die Spur.

 

…von Pasevalles, dem Emporkömmling. Im Sturmkönigskrieg hat er seine Eltern verloren. Den jetzigen Posten hat er sich hart erarbeitet. Er ist der Grosskanzler des Hochkönigs. Und er tut so einiges, damit dies auch so bleibt.

 

…Eolair, der ergrauten Hand König Simons. Er hat schon dem Vorgänger gedient und muss jetzt auf seine alten Tage immer noch beweisen, was er drauf hat, anstatt in seiner Heimat Hernystir auf einem Gut einen selbstgekelterten Wein zu trinken.

 

…Etan, einem ädonitischen Mönch, auf abenteuerliche Reise in den Süden geschickt, einen verschollenen Prinzen und dessen Kinder zu ermitteln.

 

…Aelin, einem hernystirischen Ritter, der beobachten kann, wie die Weissfüchse (Nornen)  das Land der Menschen überrennen.

 

…Rupp, dem Kletterer, dessen Zuhause gerade von ebendiesen Weissfüchsen plattgemacht wird. Er bleibt nur deshalb am Leben, weil ein hochrangiger Norne sein Leben verschont.

 

…Nezeru, der Halbblutnorne und Kriegerin; und ihrer Mutter Tsoja, der Heilerin, die aus einem Kloster geraubt als Sklavin zu den Feinden der Menschen kommt. Während Nezeru als Kämpferin einen Namen bekommt, muss die Mutter ihre Kunst an der Nornenkönigin selber beweisen.

 

…Jarnulf, dem Jäger. Ein Ziel ist es, das er verfolgt. Dafür lässt er sich auch mal von einem gegnerischen Trupp als Führer einspannen. Der Zweck heiligt die Mittel. Als die Chance kommt, seinen Lebensauftrag zu erfüllen, zögert er nicht.

 

…dem Hochkönigspaar Simon und Miramel und ihrem Enkel Morgan. Das Königspaar muss getrennte Wege gehen, um dem Hochkönigsbann zu dienen, während Morgan, der Prinz, lernen muss, dass es für einen Mann mehr braucht als Wein, Weib und Gesang.

 

…Jesa, der Magd einer nabbanaischen Herzogin aus dem Südreich mit Wurzeln im Graslandreich. Die Welt gerät gerade aus den Fugen und in ihren Händen hält sie noch den rechtmässigen Erben auf den Thron im Süden.

 

…Unver, einen Niemand, der zum Shan der Clans aufsteigt. Die Tiere dienen ihm, die Barbaren huldigen ihm, und die Menschen werden ihn noch kennenlernen.

 

…Snenneq, dem trolligen Troll aus dem Norden. Wie schon Simon einen Troll als Gefährten hatte, bekommt auch Morgan die Weisheit eines kleinen Mannes zu spüren.

 

…Tanahaya, einer befreundeten Elfin, geschickt, um dem Hochthron zu helfen. Sie gerät zwischen die Fronten ihres Volkes, als sie am Entschluss festhält.

 

…und vielen mehr. Blogunkel hat es schon angetönt. Die Welt Osten Ards ist ein Wimmelbild an Ländern, Völkern und Wesen.

Was zu der Erkenntnis führt, Tad Williams ist der Meister der Nebenschauplätze. Indem er so vielen eine glaubhafte Story verpasst, wird die Saga grösser und grösser. Kein Ende in Sicht. Denn, blogunkel muss ehrlich gestehen, als er sich dem Ende des vierten Teils des letzten Königs von Osten Ard näherte, sich gewundert zu haben, wie auf noch so wenigen Seiten ein brauchbarer Schluss her soll. Aber eben, es sollte gar noch kein Ende kommen, es geht weiter. Wer wird am Schluss zuoberst sein? Der Graslandherrscher, die Nornenkönigin oder der angestammte Hochkönig? Die Lesergemeinde wartet. Auf Sir Tads Abschluss.

 

Fazit und Empfehlung Wie schon gesagt. Pass auf Fremder, wenn du dies Land betrittst. Denn du wirst nicht wie bei May mit einem Lasso gefangen, aber mit einem Pfeil. Ein Pfeil, der in deine Wohnung sirrt und zitternd stecken bleibt. Am Schaft eine Botschaft: High Fantasy forever!

 

blogunkel von team fantaster