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interpretation der schweizer fantasiesaga zorn der walküre von a.nero

Posted in buchinterpretationen on März 7th, 2023

Angelo Nero/ Nero auf der Fantasie Basel/ Zorn der Walküre, Band zwei der Saga: Der Klang sterbender Wellen/ Hier der Pfad zu Band eins/ eine Angelo Nero Produktion/ Softfax S.334

Über die Planke mit Angelo Nero

Einführung Sariel il Nero, der Held aus Feuer und Finsternis, ist jetzt Grossvater. Es ist die dritte Generation seit seinen Taten in der Walachei. Und noch hat er die Zügel der Bruderschaft der Angelus Excubitor auf dem Pylatus in der Hand. Er würde die Macht weitergeben. Daran hängt jedoch eine Bedingung. Wer kann Hand an das legendäre Drachenschwert Fuoco del Drago legen. Wer kann es entflammen. Zorn der Walküre ist nach Brennende Gischt Teil zwei der Trilogie, „Der Klang sterbender Wellen“, aus der Feder des Schweizer Fantasieautors, Angelo Nero.

 

Rückblick Band 1 Brennende Gischt von Angelo Nero

Weit hat Semanta Sturmbrecher die Meere befahren. Mit Erwin und der Mannschaft der Black Valkyrie. Immer auf der Suche nach Abenteuern. Und auf der Suche nach effektiver Hilfe für Ervin, ihren Ziehvater. Ein schreckliches Geheimnis umwebt ihn. Immer auf der Flucht ist Semanta zudem vor der englischen Krone. Sie haben ein Kopfgeld ausgesetzt. Freibeuter und Piraten kreuzen die Fahrt der Valkyrie. Eines Tages auch ein Abgesandter der Hexenjäger vom Pylatus. Als Semanta unerwartet auf den Fürsten der Angelus Excubitor trifft, muss sie eine Entscheidung treffen.

Handlung Band zwei Semanta Sturmbrecher, Kapitän der Black Valkyrie,  musste ihr Schiff verlassen. Der Fürst der Angelus Excubitor hat das geeignete Druckmittel, sie auf die Burg der Hexenjäger zu rufen. Semanta erhält einen tiefen Blick in die verworrenen Familienverhältnisse. Es ist zu einem guten Stück ihre eigene Vergangenheit. Schliesslich fällt sie unter den Landratten eine ungeliebte Entscheidung.

Sariel nimmt sie unter seine Fittiche. Sie erhält eine fette Einführung in ein anderes Leben fern ihres geliebten Schiffes. Unter etlichen spinnennetzwebenden Intriganten.

Bald jedoch wird sie ihre lange Erfahrung wieder auf einem Schiff anwenden können. Tief in den Südpol führt der erste Auftrag unter ihrer Führung. Ziel ist ein legendärer Fürst und ein verschollenes Relikt.

Zurück auf dem Drachenhorst hat der Wind gedreht. Was sie nur instiktiv erahnt hat, kommt sie nun deutlich serviert. Neue Machtverhälntisse auf der Burg, und sie sind nicht zu ihren Gunsten. Semanta fällt erneut eine Entscheidung, einsam, verlassen aber… zielorientiert.

Besprechung Nahtlos knüpft Angelo Nero mit einer nächsten abenteuerlichen Fantasiesaga an die Welt von Feuer und Finsternis an. Eine weitere spannende Geschichte des Schweizer Autors. Die Wellen des Meeres, die ihm von handfestem Seemannsgarn erzählen. Im zweiten Band wieder im Focus: Die Bruderschaft der Hexenjäger auf dem Pylatus. Sie spürt die Veränderung der Zeit. Aktuelle Themen, die zwischen den Zeilen hervorspringen.

Mit Semanta Sturmbrecher bringt Angelo Nero ein Mädchen als Kapitän. Sie ist der Anführer einer handvoll drahtigen, ungehobelten Piraten. Seeleute, die sich niemandem beugen. Es ist ein unheimlicher Ruf, der ihr auf den Meeren vorauseilt. Piraten, Freibeuter und sogar ihr Ziehvater, sie alle müssen sich ihrem Willen beugen.

Im Weiteren fährt Angelo Nero die Kanonen voll aus, wenn er Semanta wieder auf die See schickt. Ein Meister des gekonnten Seemannsgarns. Geschickt umwoben durch die Burgintrigen und ihre Herkunft. Letztendlich erzählt er die Geschichte eines Mädchens in rauer Männerposse. Eines Mädchens, das sich durchsetzt, ihre Entscheidungen fällt und wichtiger: daran festhält. So holt sie mutig so manche Kohlen aus dem Feuer. Die Geschichte endet mit einem offenen Ende. Teil drei wartet.

Fazit Schon Tolkien dichtete für Frodo: Im Angesicht schwieriger Umstände musst du nicht alles wissen, du musst nur wissen, was du mit deiner Zeit anfängst, Entscheidungen für dein Leben treffen. Angelo Nero dichtet es für Semanta. Sie muss wissen, was sie mit ihrer Zeit will.

Zorn der Walkyre ist eine Schweizer Fantasie Saga mit einem Mädchen als Heldin. Ein Gegenpol in gängiger Heldenwelt.

Für das Team Fantaster: blogunkel

der klang sterbender wellen, band eins, brennende gischt, von angelo nero

Posted in buchinterpretationen on Januar 7th, 2022

Angelo Nero/ Nero auf Facebook/ Der Klang sterbender Wellen, Band eins: Brennende Gischt/ eine Angelo Nero Produktion/ Cover: Yukona von Selina Baltensperger/ Softfax S..344

Im Shop von Angelo Nero sofort erhältlich, im Buchhandel ab 21. Januar 22

Über die Planke mit Angelo Nero

Einführung Der Fantasieautor Angelo Nero ist bekannt für seine Schweizer Sage „Feuer und Finsternis“. Mit „Brennende Gischt“ hat er nun den ersten Band einer neuen Trilogie auf den Markt gebracht. Titel: „Der Klang sterbender Wellen“. Die Geschichte ein Schritt über die Planke in die untiefen von handfestem Seemannsgarn.

Handlung Die Geschichte eine Reise zur See unter einer Piratenflagge. Befehl führt eine Valküre, das Mädchen Semanta. Zusammen mit dem nordischen Krieger Ervin. Das Ziel immer dahin, wo die Freiheit lockt, oder Ruhm und Ehre, oder ein Schatz. Auf See müssen sie jedoch immer zuerst für Sicherheit sorgen. Sicherheit vor Ervin, der von einem schweren Fluch belastet ist.

Dann geht es aber so richtig los, denn lange verlorene Schätze wollen geborgen werden. Dabei machen sie auf der Reise so manche undurchsichtige Bekanntschaft. Ein Priester scheint mehr zu sein, als seine Kutte hergibt. Seefahrer kreuzen ihre Wege, Pläne werden geschmiedet. Zuletzt geht es für Semanta jedoch darum, wie dieser Fluch von Ervin zu nehmen ist. Denn Ervin hat eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit reicht.

Besprechung In einer früheren Besprechung auf seitentrotter wird der Vergleich von Angelo Neros Geschichten zu den Anfängen christlicher Rockmusik gezogen. Wie er mit seinen Geschichten im weiten Feld der fantastischen Literatur einen Gegenpool sein will. Eindrücklich hatte er in der Sage um die Angelus Excubitor gezeigt, wie das Licht die Finsternis besiegt, das Gute das Böse. Wie der Anführer der Angelus Excubitor, indem er sich der Herrschaft Gottes unterstellt, den finsteren Bewegründen seines engsten Bruders widersteht.

Die damaligen Begebenheiten, sie haben ihre Spuren hinterlassen. Ohne gross zu fackeln, legt Angelo Nero in der neuen Trilogie los. Das Feuer in der Tinte, die Glut im Herzen, führt er die Valkyrie durch das Mittelmeer. Immer hart im Wind, bis an den Rand der Welt.

Ein Rocksong hat die Kraft durch die eigenwillige Interpretation zu begeistern. Der Sänger dreht bis fast zur Unkenntlichkeit an der Stimme. Der Gitarrist verzerrt die Seiten für den irren Klang. Der Bassist legt einen ruppigen Soundteppich, und der Schlagzeuger überzeugt durch die Grimasse und die Wucht des Beats.

Es ist der Unterschied im Ton, die Musik unterscheidet. Ebenso eine gute Geschichte. Die Wahl der Sprache, des Blickwinkels. Die Wahl der Namen, die Wahl der Konflikte. Wie ein Rockpoet erzählt Angelo Nero wieder in der Ichform. Zum Klang der Gibson Rockgitarre, mit einem Basslauf von Fender, und dem Drumsound von Pearl.

Keine Frage, dass sich die Valkyrie diesen Begebenheiten anpasst und zur Black Valkyrie wird. Das durch kompromisslose Suche Legenden wie Riffs aus dem Wasser auftauchen und ihren wahren Kern hergeben müssen. Der Wellengang das Schiff zum Zittern bringt. Der Wortbeat wie bestes Seemansgarn klingt.

Fazit Brennende Gischt ist ein gut erzählter, abenteuerlicher Piratenroman. Er bringt das Gefühl eines Piratenlebens direkt in den Lesesessel. Dabei kein Nischenprodukt für eine spezielle Klientel, sondern ein All-Age-Fantasie Roman. Also gut zu lesen für jegliche Altersklasse.

blogunkel für das team fantaster

k.mays friede auf erden, bd 30 der gesammelten werke

Posted in buchinterpretationen on Januar 1st, 2020

Karl May/ WikiMay/ Und Friede auf Erden 1958 c Karl-May-Verlag Bamberg/ Band 30 der gesammelten Werke/ Kartenzusatz/  grünes Stoff hardfax S.590

Übermorgen: Treffpunkt Frieden?

Einleitung Was würde Karl May sagen, träfe er heute sein Buch „Und Friede auf Erden“ auf dem Blog Seitentrotter? Hat sich die Menschheit endlich weiterentwickelt? Aus irdischen Gefilden empor in eine lichte, himmlische Welt? Wie haben die Nationen die Friedensfrage gelöst?  Karl May würde sich eifrig drehen und wenden um zu sehen, was aus seinen Friedensgedanken geworden ist. Als Mensch und Autor hat er sich entwickelt, stellt in Band 30 seine pazifistischen Ideen seinem immer noch breiten Anhang vor.

 

Einführung Über viele Zeilen ritt May mit Winnetou über die Steppe und das Felsengebirge. Mit seinem braven Hadschi Halef Omar durch die Wüste und so manches Wadi. Immer darauf bedacht, verfeindete Stämme ohne Blutvergiessen zu versöhnen und Schurken mit Geduld zur Vernunft zu bringen. Nun, da er über etliche gesammelte Werke in handlungsstarker Manier viele Male Frieden gestiftet hatte, gibt er in seinem Alterswerk Auskunft über seine wahren Motive. In Band 30 fährt er gleich drei erklärungsmächtige Geschütze auf: Der hochmütige Westen muss erzittern und seine zivilisatorischen Absichten offenlegen, das Geschoss des religiösen Wahns mit humanitärer Verteidigung zunichte gemacht werden, persönliche Vorurteile, geschürt durch nationalen Stand, vorsichtig aber gezielt entlarvt werden.

 

Handlung Die Reise beginnt am Tor zum Orient, in Kairo. Charley begegnet dort den Hauptfiguren der Geschichte, dem amerikanischen Missionar Waller und seiner Tochter, dem ägyptischen Diener Sejjid Omar und auf zwei geheimnisvolle Chinesen, Fu und Tsi. Später dann findet noch Old England, in der Person von Sir Raffley und seinem Neffen, dazu. Wer nun eine abenteuerlastige Story erwartet, wird enttäuscht. Zwei bis drei Handlungen, die durch Aktion Spannung erzeugen, dann ist Schluss. Anhand der Route, die Charley auf dem Seeweg von Kairo nach Indien, Sumatra und China führt, referiert Karl May in ausladender Weise und mit treffendem Blick die Differenzen zwischen Religionen, Nationen und Kulturen.

Dies tut er anhand der Person des körperlich und geistig kranken Missionars Waller. Karl May verfasst ein Gedicht mit christlichem, menschenfreundlichen und -liebenden Inhalt. Dies fällt der Tochter des Missionars in die Hände, und das Gedicht dient infolge als Grundlage zur völligen Genesung des Missionars. Das grosse Finale findet in China statt. May erzählt von einem grossen Bund der Menschenliebe, der seinen Ursprung im heidnischen China hat. Dabei beschreibt er so nebenbei, durch welchen gemeinsamen Nenner sich die Religionen einigen könnten. Es ist ein Prinzip der Menschenliebe, beschrieben vor mehr als hundert Jahren.

 

Besprechung Wenn man Karl May kennt, viele seiner Bücher gelesen hat, so weiss man, dass man durch die Personen der Geschichte viel über seine eigene Person lernen kann. In diesem Fall gibt der Autor ziemlich deutliche Hinweise, wie er sich entwickelt hat, und was der Leser von ihm noch erwarten konnte, damals, vor etwa hundert Jahren.

Wir sehen da einen Sir John Raffley, einen eingemachten Engländer der noblen Sorte. Er hat sich auf seinen weiten Reisen eine Chinesin angelacht und hat sich dadurch mächtige Gegner geschaffen. Indem er durch die Heirat mit einer vermeintlichen Heidin den standesgemässen Graben überwindet, hat er ein nationales Vorurteil überwunden. In einer Wette setzt er darauf hin sein ganzes Vermögen. Wir sehen darin einen May, der sich einer Menschenliebe nicht nur geöffnet hat, sondern sie auch praktiziert.

Wir sehen da den Diener Charleys, der ein Sprachgenie ist. Karl May mimt in seiner Geschichte immer noch die Hauptperson, ist aber nicht mehr der fremde Alleskönner, der Übergrosse Effendi aus dem Abendland.  Überall wo der Diener mit seinem Herrn hinkommt, lernt er die fremden Worte. Sein Kopf ist daher der Behälter für einen bunten Mischsalat. May gibt zu, sein Diener konnte nicht wirklich die Sprachen, die er immer wieder behauptet hat, zu können. Dabei ist der Sejjid ein grundehrlicher Kerl. Der durch die Menschenliebe seines Sihdi die Fährte seiner angestammten Religion verlässt. Ein Hinweis, wie Karl May selber einst durch Seelsorge Nächstenliebe empfangen konnte, und wie er mit den Sprachen umging.

Wir sehen da den Neffen Sir John Raffleys, den ein standesgemässes Vorurteil hoch über andere Nationen erhebt. Ein fataler Fehler, wie uns May in Friede auf Erden warm zu berichten weiss. Denn der Neffe erlebt infolge auf der Reise nach dem fernen Osten einen menschlichen Misstritt nach dem andern. Die er mit seinem Stand zu erschlagen suchte, fangen seinen Hieb mit erstaunlich einfacher Leichtigkeit ab. Diese Heiden, Tempelpriester und Frauen bringen es fertig, dass der vornehme Engländer sich ans Herz greift, und die gehegten Vorurteile als das erkennt, was sie sind, nämlich übergrosse drohende Schatten. Darin kann der geneigte Leser erkennen, was May schon immer predigte, durch alle Geschichten. Es ist dies der Wert des Menschen, egal welchen Standes, Volkes, oder welcher Nation.

Dann sehen wir da Dilke, den Zivilisatoren. Er will das vermeintlich Richtige des Westens dem Osten aufdrücken. Er ist der Anführer eines Aufstandes gegen den Bund der Menschenliebe. Karl May wirft ihn am Schluss der Erzählung in den Abgrund. Ein Hinweis, dass er selber, Karl May, seine alte Gesinnung, alles was sie beinhaltete, als gestorben betrachtete. Nach seinen eigenen Worten waren die Abenteuergeschichten der ersten Stunde nur der Anfang, die Übung, für das was nun kommen soll. Für die abschliessenden, erklärenden Gedanken, die sein gesamtes Werk in ein humanistisches Licht der Menschliebe rücken soll.

 

Fazit Nur wenig hat sich verändert, seit May diese Worte geschrieben hat. Friede zwischen den Nationen? Wir warten auf Übermorgen. May ist natürlich ein Kind seiner Zeit. Er hat darum nicht die Klimaprobleme diskutiert. Aber er hat, und das in einer für die heutige Zeit immer noch ansprechenden Sprache, eine fundamentale Frage gestellt. Wie, auf welcher Basis, könnte Friede zwischen den Völkern sein? Die Antwort, würden die Mächtigen auch nur den Glimmer einer Sekunde erwägen, sie haben zu wollen, würde doch einiges ändern. „Bringt Liebe nur!“ dichtet da May in seinem Gedicht. An gelebter Liebe, daran, würden die Nationen sich darum bemühen, würden so einige unmoralische und gewinnorientierte  Absichten hängen bleiben.

 

Empfehlung Karl May, auch sein Alterswerk, kann man durchaus wieder mal lesen. Tipp: nicht irgendwann, sondern am besten zu einer christlichen Festzeit, wie Weihnachten, oder Ostern, einfach dann, wenn die Stimmung festlich ist. Denn, auch daran lässt Karl May keinen Zweifel, würden wir die Bibel kennen, wüssten wir, was der Grund dessen ist, was er Menschenliebe nennt.

 

Für das Team fantaster: pilger jack

 

pilger jack`s interpretation von z.greys schatten auf der fährte

Posted in buchinterpretationen on Juli 27th, 2018

Zane Grey/ Wikigrey/ Zane Grey bei Bücherwiki/ Western Classics c Heyne Verlag München 1970/ Titel der amerikanischen Ausgabe: Shadow on the trail/ Deutsche Übersetzung von Dr.Hansheinz Werner/ Softfax S.190

   

 

Grünrücken und Zedernweide

In den Sommermonaten ist die Herkunft und der Gehalt eines Buches nicht so sehr entscheidend. Entscheidend ist aber die Stimmung in einem Moment. Und es ist bestenfalls eine Randnotiz wert, ob die Lektüre einen  bekannten Autor als Urheber hat. Viel entscheidender ist, dass man eine passende Lektüre zur Hand hat und dass sie auf Anhieb den Sommerabend zu einer warmen Lesestube verzaubert. So stammt die vorliegende Geschichte nicht aus dem Sortiment eines angesagten Buchhändlers. Sie stammt aus einem der letzten grossen Bucharchive der Zeit, der guten alten Brockenstube. Es ist eine Story aus der Zeit der Siedlungsgeschichte der Vereinigten Staaten. Die letzten freien Büffelherden preschen vor die Mündungsfeuer gewissenloser Weisser. Revolverhelden treten in die Dienste von Rinderkönigen. Viehdiebe werden in Arizona ohne Verhandlung gehängt.-

Zane Grey, der 1939 gestorbene US Westernschriftsteller, braucht für seine Geschichten keinen aktuellen Neudruck. Wade Holden, der Protagonist, keinen umgestalteten Plot um den Colt schneller aus dem Leder zu bringen.

 

Mercer, Texas. Simm Bell und seine Bande wagen einen letzten Banküberfall. In Smokey Hollow, ihrem Bandenversteck, lagern bereits Grünrücken und Münzen für 30`000 Dollars. Wade rät seinem Boss vom Überfall auf die Bank in Mercer ab. Auch weil ein Verräter in den eigenen Reihen vermutet wird. Der Coup missglückt. Simm Bell wird angeschossen. Im Sterben verrät er Wade ein Geheimnis und bittet ihn auf den geraden Weg zurückzukehren. Die Bande ist versprengt, Wade gelingt die Flucht. Ihm auf den Fersen sind die Bluthunde von Texas Rangern. Allen voran Mahaffey, den man Falkenauge nennt.  Ein Mädchen eines Siedlertrecks hält ihn vorerst vor den Augen der Ranger verborgen. Wade reitet seiner Vergangenheit davon, will westlich des Pecos in Arizona ein neues Leben beginnen. Viehdiebe, Büffeljäger, Trapper und Weidenreiter kreuzen seinen Weg. Sie können ihn nicht stoppen. Auf der Zedernranch nimmt er dann die Stellung als Vormann an. Er trifft auf alte Bekannte. Räumt mit dem Rinderkönig auf und vertreibt die Viehdiebe. Grund zum Bleiben hat er. Das Mädchen, das ihm einst die Flucht ermöglichte, ist die Tochter seines Boss`. So bleibt nur noch eins. Der Schatten auf seiner Fährte. Durch seine Vergangenheit als Desperado. Fügung oder Schicksal, es lag nicht in der Macht des Revolverhelden Wade, den Schatten loszuwerden.

Eine Westerngeschichte! Genau das richtige für Tage ohne bezahlte Arbeit. Rausgehen. Wind spüren. Von der Technik unberührte Landschaften sehen. Lesen von einer längst vergangenen Zeit. In eine Umgebung vor totaler Motorisierung eintauchen. Einen Helden erleben, der eine Fähigkeit zur Bestleistung trieb. Eine Romance in wilder, fremder Welt teilen. Einen Desperado und sein Wille zur Veränderung begleiten. Wade, den Revolverhelden, der einst schoss um zu schnellem Reichtum zu gelangen. Seinen Colt nun zieht um das Unrecht auf der Zedernweide in Arizona zu bekämpfen.

Natürlich ist aus heutiger Sicht vieles klischeehaft. Durch eine rosa Brille gesehen. Durch die Brille weisser Siedler. Durch verklärte europäische Abenteuerherzen. Ja, so muss es sein! Jedoch ist es mehr. Es ist der Ausbruch aus der engen Zivilgesellschaft. Die unstillbare Sehnsucht nach Weite, Zeit und letztendlich nach echtem Leben. Dies alles bietet der Plot von Zane Grey, dem ehemaligen Westernschriftsteller. Wade ist auf dunkle Fährte geraten. Er folgt aber jetzt dem Wunsch seines ehemaligen Bandenchefs den Schatten auf seiner Fährte zu beheben. Wade hat es sich zu Herzen genommen. Er schafft einen Neuanfang.

Und so mögen die von Zane Grey abgeschossenen Zeilen nicht so ganz verschwendet sein. Licht kann fallen auf verdunkelte Fährte. Denn bleibt kein Ausweg übrig, so reiten wir mit Wade. Lassen alte Lasten hinter uns und besiegen dunkle Drohgebilde der Vergangenheit mit gutem  Verstand, Wille und einem Funken Hoffnung.

pilger jack

 

Winnetou 3

Posted in buchinterpretationen on Juli 7th, 2015

Karl May/ der Maywiki/ Winnetou Bd 3/ c Oetinger TB Gmbh Hamburg 2012/ Umschlaggestaltun Felix Eckhardt/ softfax S. 558/ kaufen bei karl may bamberg

Die Spur des Westläufers, den man auf der alten Wiese weithin Old Shatterhand nannte, führte an den Todesbaum. Über weite Strecken war der Blutsbruder Winnetous geritten, hatte Gefahren im Felsengebirge bestanden, Menschen aus den Händen gemeiner Bushheaders gerettet. Im Tipirund der Kiowas würden nun die versammelten Krieger das Ableben eines der grössten Prärieläufer bewundern.  Qualen eines Häuptlings würdig hatten die Rothäute ersonnen. Keinen Ton würden sie aber von den Lippen des weissen Mannes vernehmen. Auf diese Weise ehrte der feindliche Stamm der Kiowas Old Shatterhand, verhängte über ihn das Zeugnis eines mutigen Kriegers, dessen Zunge stets wahr gesprochen hatte.

Shatterhand wäre also bereit gewesen. Bereit, den Tod aus der Hand eines roten Kriegers zu empfangen. Winnetou war tot. Die Erledigung des letzten Willens hatte den weissen Prärieläufer auf diese Spur gebracht. Nun war er bereit zu sterben. Da war aber noch das Papier des Apatschen und ein alter Feind, der die Fährte Shatterhands kreuzte. So war es der Wille des grossen Geistes, ihm zur Flucht zu verhelfen. Old Shatterhand floh den Todesbaum. Der weisse Krieger kümmerte sich um den letzten Willen seines roten Freundes. Charly verwahrte das Vermächtnis des Apatschen.

bald wieder ausreiten mit den roten und weissen freunden der savanne

lederstrumpf

Posted in buchinterpretationen on März 18th, 2015

Lederstrumpf von James F. Cooper/ der wikistrumpf/  fünf Erzählungen/  c Loewes Verlag Bayreuth 60. Auflage 1971/ Originaltitel: the leatherstocking tales/ Textbearbeitung Oskar Höcker/ Umschlag und Zeichnungen von Willy Planck/ hardfax S. 376

Dies sind die Abenteuer des weissen Kriegers Lederstrumpf, nach dem geschichtlichen Vorbild Daniel Boones. Bei den Indianern aufgewachsen, erhielt Lederstrumpf nach seinen Charakterzügen folgende Namen: Geradzunge, Taube, Schlappohr, Wildtöter und Falkenauge und eben Lederstrumpf. Bestimmt hatte aber in der Aufzählung noch einiges gefehlt, denn der Vorzüge dieses edlen Kriegers waren nicht wenige. Sein wirklicher Name aber war, Nathanael „Natty“ Bumppo. Nun wenden wir uns jedoch von den Landen der Menschen mit gespaltener Zunge ab, hin zu den ernst- und wahrhaften Erlebnissen des genannten Abenteurers. Die Geschichte nimmt einen Anfang mit der Begegnung seines späteren festen Freundes Chingachgook…

und in der ersten Geschichte, der Wildtöter/ weitere Geschichten sind: der letzte Mohikaner/ der Pfadfinder/ der alte Trapper/ Lederstrumpfs letzte Abenteuer/

weihnacht bd 24 aus mays werk

Posted in buchinterpretationen on Dezember 11th, 2014

Karl May/ der Wikieintrag des Meisters/ gesammelte Werke Bd 24, Weihnacht/ c Karl May Verlag Bamberg 1953/ Kartenzusatz/ hardfax S.500/ erhältlich bei: Karl May Verlag Bamberg

Old Jumbles Weg endete am heissen Wasser. Die Strapazen einer Reise westlich des Mississipi hatten einen hohen Zoll gefordert. Zuletzt hatte Old Shatterhand den Geschwächten auf eine Bahre gebunden und nach dem Pa-Ware, dem heissen Wasser, gezogen. Der Winter hatte sie überrascht, nachdem Old Shatterhand und Winnetou das Gold aus dem Stihi Creek geborgen hatten. Strenge Kälte und enorme Schneemassen hatten den Weg zurück in die Zivilisation versperrt. Auch jene Schurken fanden nach einiger Zeit den Weg zum heissen Wasser, die der Rausch des Goldes auf den Weg der Gefährten gebracht hatte. Der Prayerman und seine Komplizen hatten jenseits des Sees, der sich in der Mitte der Zufluchtstätte befand, ihr Lager aufgeschlagen. Auch Hiller der Pelzjäger, für den Old Shatterhand eine Botschaft auf sich trug, hatte sich zu den Tramps gesellt. Zudem hatte ein Bär den milden Ort als Möglichkeit den Winter zu verbringen gewählt. Als dann von der Höhe niederstürzende Schneemassen das notdürftig errichtete Steinhaus der Schurken verschüttete, hatte ein unheimliches Knacken die Stille der Nacht durchbrochen. Aufgeschreckt vom nächtlichen Getöse hatten Old Shatterhand und seine Gefährten die geheimgehaltene Höhle verlassen und waren um den See geeilt. Ein grausiges Mahl hatte der Bär unter den verschütteten gehalten. Eingeklemmt unter Schnee und Stein mussten sie die Wahl des Bären erdulden. Der Jäger Hiller wurde verschont und er fand durch dieses Gottesurteil wieder auf den richtigen Weg. Es dämmerte der Weihnachtstag und die Gefährten begannen das Fest vorzubereiten. Während Old Jumbles Weg am Pa-Ware endete, bedeutete es für Hiller der Anfang zu einem veränderten Leben. Einen Wunsch noch hatte der zu Tode ermüdete Old Jumble als er spürte, das er die Jagdgründe des roten Mannes nicht mehr verlassen würde. Noch einmal wollte er das Gedicht seines einzigen Freundes aus Studentenjahren aufsagen. Ich verkündige Euch grosse Freude, die euch widerfahren ist, denn geboren wurde heute, euer Heiland Jesu Christ… , dann versagte die Stimme und Old Jumble hauchte sein Leben aus.

weiterlesen in der interpretation des bandes 24

am jenseits

Posted in buchinterpretationen on März 27th, 2014

Karl May/ May auf Wiki/Am Jenseits, Reiseerzählung, gesammelte Werke Bd.25/ Ueberreuter: diese Ausgabe in enger Zusammenarbeit mit dem Karl May Verlag Bamberg c 1951/ softfax S.318/ kaufen beim Karl May Verlag/ ausserdem: May`s Pax mit BlugUnkel auf seitentrotter.ch/ seine biography

„Kutub“, rief der Effendi, als der Scheik der Haddedihn gerade zur Kurbatsch greifen wollte. Sofort liess sich der kleine Hadschi durch den Zuruf besänftigen. Keine weitere vorschnelle Tat sollte seinem Sihdi Stoff für seine Geschichten bieten. Nichts anderes als der Ruhm des berühmtesten aller Scheiks sollte die Seiten aus der Hand seines Effendis füllen. So war es denn auch nicht weiter erstaunlich, dass sich Halef mit der Frage an seinen Sihdi wandte: „Habe ich es gut gemacht?“ Doch einige Male noch wird das Blut heiss in den Adern von Halef wallen, und ihn zumindest in dieser Geschichte in brenzlige Situationen bringen. Denn diese Erzählung handelt von der grossen Pilgerreise der Schammar nach Mekka. Und die Wüste ist der Platz, da May seine Helden tanzen lässt.

tanz mit ben nur dem giaur

sawyer`s paradies

Posted in buchinterpretationen on März 15th, 2014

Mark Twain auf Wiki/ Tom Sawyer/ Klassiker-Bibliothek im Loewes Verlag Bayreuth copyright 1977/ herausgegeben, ins deutsche übertragen und mit einem Nachwort versehen von: Walter Scherf/ Illustrationen von Jozef Wilkon/ hardfax: S.256 inklusive Worterklärungen/ weitere Seiten: Mark Twain, eine Biographie/ Twains Sprüche/ Twains Leben und Werk auf Bücherwiki/ Twains Biographie auf Englisch

St.Petersburg, Cardiff Hill. Tom und Huck waren drauf und dran in ein schicksalträchtiges Abenteuer zu stolpern. Dieser Tag, an dem sie eigentlich auch nichts anderes versuchten, als ein bischen Dramatik in ihr Bubenleben zu zirkeln, würde ihr Leben nachhaltig verändern. Ein grosses Abenteuer wollten sie erleben, mit Spitzhacke und  Schaufel einen grossen Fund machen. Tom und Huck suchten die unheimlichen Orte rund um St.Petersburg auf, gruben an verschiedenen verwunschenen Stellen. Zuletzt, nach vielen erfolglosen Versuchen, begaben sie sich zum alten Spukhaus. Ein kalter Schauer lief ihnen über den Rücken, als sie es betraten. Das endlose Graben hatte ein wenig von ihrem Eifer gefressen. Und so hatten sie sich entschieden das längst verlassene Haus zu betreten, ihre Furcht zu besiegen und endlich den Fuss in jenes Gemäuer zu setzen. Denn in ihren Herzen war die Furcht vor Gespenstern, in ihren Gedanken die Angst vor dem Unheimlichen. Als Huck und Tom einen ersten Augenschein genommen, hörten sie draussen plötzlich stimmen. Mit einem letzten Rest an Mut hetzten die beiden die knarrige und morsche Stiege hoch. Dann legten sie sich flach auf die staubigen Dielen. Zwei Erwachsene betraten das Spukhaus. Einem waren sie schon einmal begegnet und hatten dabei festgestellt, dass dieser Erwachsene seinen Lebensunterhalt jenseits des Gesetzes betrieb. Die Haare hätten sich Huck und Tom raufen können. Wiedereinmal hatte sie ihre Abenteuerlust in eine auswegslose Falle geführt. Sie hofften eigentlich nur noch, nicht entdeckt zu werden, lauschten aber auch gespannt, was da kommen sollte.

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der spion vom firewood camp

Posted in buchinterpretationen on Juli 22nd, 2012

Karl May/ der Spion vom Firewood Camp; Halbblut 1.Teil/ Band 38 der gesammelten Werke/ Groschenheftausgabe Seiten 63; Moewig Verlag München; 80 Rappen

Der Halbblut Indianer Ik Senanda hatte sich im Firewood Camp eingeschlichen. Sein Grossvater, der schwarze Mustang, hatte ihn beauftragt, das Bahnarbeiterlager auszukundschaften. Der Überfall auf das Firewood Camp sollte den Komantschen Gold, Guns und gelbe Zöpfe bringen. Alles lief rund, bis Timpes Erben im Lager aufkreuzten…

Triefend vom fadendicken Regen, trafen Has und Kas, Timpes Erben, im Camp ein. Sie waren unterwegs um Licht in eine mysteriöse Erbschaft zu bringen. Doch vorerst mussten sie mal trocken werden. Erneutes Hufgetrampel liess alle Anwesenden aufhorchen. Winnetou und Old Shatterhand betraten den Raum, wohlwissend, dass es mindestens jemand geben musste, dem ihre Aufmachung bekannt vorkam. Waren sie doch das bekannteste Jägerduo des Westens. Aber auch Winnetou und Shatterhand betraten mit offenen Augen den Schankraum. So entging ihnen auch nicht das Halbblut, dass verstohlen um sich blickend in einer Ecke sass.

Im selben Raum sassen auch die zwei Oberaufseher der chinesischen Arbeiter. Ihnen stach der Wert der Waffen der zwei Waldläufer in die Augen, veranlasste sie, einen kühnen Plan auszuhecken. Bestimmt würden sie den Stutzen, den Töter und die Büchse in der Stadt verkaufen  und damit die Heimreise bezahlen können. Viel früher als geplant würden sie nach Hause fahren, Schwalbennester essen anstatt Schienen zu verlegen.  Sie machten jedoch die Rechnung ohne Tokvi Kava, den schwarzen Mustang, der erschien, um Auskunft von dem Halbblut zu bekommen. In der Dunkelheit vor der Schenke stolperten die Chinesen nach dem Raub über die wartenden Roten. Die nahmen ihnen die Gewehre ab und dazu hörten sie die frohe Botschaft vom Eintreffen Winnetous und  Old Shatterhands. Sogleich entschieden sie sich, die Pferde der zwei Savannenmänner auch noch mitzunehmen. Sie machten jedoch die Rechnung ohne den Sinn der Tiere.

Von Ik Senanda, dem Halbblut, der sich  als Yato Inda  im Camp eingeschlichen hatte, erfuhren sie, dass Winnetou und Old Shatterhand die Absicht hatten, nach dem Alder Spring zu reiten, dem Erlenquell. Die Kommantschen würden nun zuerst die Skalps der Feinde des Stamms holen. Hernach blieb immer noch Zeit, den gelben und weissen Hunden die Zöpfe vom Kopf zu reissen. Hernach dann käme der siegreiche Ritt zu ihren Jagdgründen, dabei hätten sie gebunden an Händen und Füssen, Winnetou und Old Shatterhand.

Die Kunst des Fährtenlesens bewahrte Winnetou und Old Shatterhand vor der ihnen zugedachten Ehre. Sie nahmen die Abkürzung durch den Tunnel zum Alder Spring. Dort erwarteten sie die Ankunft der räuberischen Komantschen, belauschten ein Gespräch, gewannen die Gewehre zurück. Ik Senanda war entlarft. Schleunigst machten sich die Blutsbrüder wieder auf den Weg zum Camp. Das Lager war gewarnt. Würden die Komantschen ihren Feldzug trotzdem mit Erfolg beenden?

Fortzsetzung ist im Roman Halbblut zu lesen.

 

Die Erzählung vom Firewood Camp gibt so ziemlich alles wieder, was das Herzstück einer Erzählung aus der Feder May`s ausmacht. Deutsche treffen Deutsche, Intrigen und Ungerechtigkeiten werden gemeinsam ans Licht gebracht, Fährten scharfsinnig gelesen, Spione mit stechendem Blick entlarft und Gäule geritten bis sie zusammenbrechen. May erzählt von Landsmännern, die in die Ferne ziehn, um dem Glück auf die Sprünge zu helfen. Man spürt die Kraft des Icherzählers, man wähnt sich neben den Westläufern auf der Prärie, wenn May die Timpes durch stömenden Regen ziehen lässt. Das Schicksal der Westläufer verschmelzt mit den Hoffnungen, die May dem Leser aus der  Tiefe der Eintönigkeit lockt. Kein Wunder, wusste May bei dieser Gedankenstärke nicht mehr zu unterscheiden, welche Welten er nun wirklich besucht hatte. Für einen Fantasy Freak der alten Garde hat der Spruch immer noch Gültigkeit: May lesen und sterben…

jh