drohende schatten: band 1 der rdz saga von r.jordan
Robert Jordan/ Jordan auf Wiki/ Drohende Schatten, Band 1 der Rad der Zeit Saga/Titel der USA Ausgabe: Eye of the world 1/ Sonderausgabe Weltbild 2006/ Pfad zu Band 27: Pfade ins Zwielicht/ Deutsch von Uwe Luserke/ Anhänge: Karten, Glossar/ hardfax S.470
Fenster in die Seele der Zeit
Einführung Ein Buch ist mehr als eine Geschichte. Eine Geschichte ist mehr als bloss Seiten. Die Seiten sind mehr als Buchstaben und Worte. Buchstaben und Worte sind mehr als Zeichen und Tinte: Was der Autor erfindet, ist verknüpft mit seiner Seele. Sei es Belletristik, Krimi, Sachbuch oder Fantasie. Im vorliegenden Fall der Einstieg in die Welt des Rades der Zeit, von Robert Jordan aus den neunziger Jahren: Band eins von 37 Einzelwerken: Drohende Schatten.
Handlung Drohende Schatten ist die Geschichte des Schäferjungen Rand al Thor. Mit seinem Vater führt er in der Wildnis am Fuss der verschleierten Berge in der Gegend der zwei Flüsse ein einfaches Leben. Eines Tages fallen finstere Gestalten in das Gebiet der zwei Flüsse ein. Sie verwüsten seine Heimat und Rand muss zusammen mit ein paar Freunden fliehen. Es scheint, dass sie gesucht werden. Von niemand anderem als einem dunklen König.
Eine geistesmächtige Frau und ihr Beschützer sind in der Heimat von Rand aufgetaucht. Sie helfen Rand und seinen Freunden auf der Flucht. Ihr Ziel ist das ferne Tar Valon und die Hilfe der Frauen der weissen Burg. Als sie vor der Überquerung eines breiten Flusses von den Horden des dunklen Königs aufgemischt werden, Teilen sich die Wege der Freunde.
Drohende Schatten weist den Fliehenden im Land zwischen dem Meer der Stürme und der Grossen Fäule getrennt den Weg in eine ungewisse Zukunft.
Besprechung Rad der Zeit bietet dem High Fantasie Leser das komplette Set der wichtigsten Genremerkmale: eine erfundene Welt, erschaffene Kreaturen, mystische Namen, dunkle Bedrohung, Menschen mit einer Mission.
Rad der Zeit hat es darum ganz sicher nicht nötig, mit dem allgenannten Vorbild in Verbindung gebracht zu werden. Trotzdem sind es gerade solche Elemente, die beim Lesen auffallen, die Tolkien Kenner lieben. Welche sind zum Beispiel eine langstielige Pfeife; die immer lauernde dunkle Bedrohung; schöne elfenhafte Namen, böse Kreaturen, die einmal Menschen waren, unausgebildete Protagonisten; Raben als Späher des Bösen, dunkle Träume vom Bösen, eine lange beschwerliche Reise, etc.
Solches und mehr ist es, was den Liebhaber von fantastischen Geschichten fesselt. Von Robert Jordan ein weiters Mal exzellent in Szene gesetzt.
Mit einer speziellen Note der Zeit, in der er lebte. Ein Gruss gesellschaftlicher Realitäten historischer Zeiten. Tolkien lässt tief blicken, wie sich der erste Weltkrieg auf seine Psyche ausgewirkte. Jordan verweist auf die Benützung der Einen Macht. Sie ist Frauen vorbehalten. Männer sind unbegabt, ja sogar in Gefahr, wenn sie die eine Macht benützen. Ein Wink mit dem Zaunpfahl der achtziger Jahre. Auf eine männerdominierte Welt, in der sie die Macht ausübten und dabei oft auf krankhafte Wege gerieten. Während Frauen sich an die Front kämpften und dabei weit weniger der Macht verfallen waren.
Und dem Unterschied in der geistlichen Grundhaltung der zwei Autoren. Tolkien mehr der nordischen Mythologie verpflichtet, durchsetzt mit christlichen Werten; Jordan ein Kind der rebellierenden Hippiebewegung. Infiltriert von fernöstlichen Heilsideen.
Fazit und Empfehlung Jordan gehört neben Tolkien, Williams, Hennen und anderen zu den ganz grossen. Zudem ist es ein Leseerlebnis für Jung und Alt. Der Einsteiger in seine Welt beginne mit Band eins, und kann über die Weiterreise entscheiden.
jh



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