interpretation von k.h.witzkos die kobolde
Karl-Heinz Witzko/ Witzko auf wiki/ Die Kobolde: Piper Verlag München 2009/ Anhang und Karten/ softfax S.405
Wort – Witz – Handlung
Einführung In der langen Liste der Wesen, die seit J.R.R. Tolkien die Buchwelt der phantastischen Geschichten bevölkern, spielen die Kobolde eine untergeordnete Rolle. Klein sind sie, kleiner als Zwerge, etwa in der Grösse von Hobbits. Stämmig, handwerklich begabt und verschlagen, immer bereit für einen guten Streich, sei man auf der Hut, wenn man ihnen begegnet. Jedenfalls im irrwitzigen Roman von Karl-Heinz Witzko aus dem Jahr 2009: Die Kobolde ist die Einführung in eine weitere Welt der High Fantasie.
Handlung Vier Kobold Freunde, drei männliche und eine weibliche Vertreterin führen Aufträge in der Menschenwelt aus. Sie entführen Menschen und wechseln sie durch Koboldbälger aus. Sie arbeiten auf Bestellung durch Auftraggeber im Koboldland zu Luft und Wasser. Immer dabei eine magische Tür, die sie in das Menschland führt. Im Reich König Kriegerichs sind die Leistungen der Kobolde bekannt. Sie sind bei Adelsfamilien beliebt. Ein Wechselbalg würde neue Möglichkeiten eröffnen.
Als die vier Freunde eines Tages bei einem Auftrag die Tür zurück nicht mehr finden, geraten sie in den Mahlstrom der menschlichen Intrigen. Keineswegs unbeholfen aber immer auf Bedacht nicht gefangengenommen zu werden schlagen sie sich durch das Menschenland. Der Auftrag lautet, einen anderen Weg zurück ins Koboldland zu finden. Dabei erleben sie viele Abenteuer.
Besprechung Die Kobolde von Witzko ist leichte Lektüre. Verbunden mit leichter Sprache. Im Sinne von lockerer Schreibe. Keine tiefgründigen Motive für Taten, keine schwerwiegenden emotionalen Entscheidungen. Witzko führt die Leser in eine andere Richtung. Es warten Verwechslungen, neckische Handlungen am Laufmeter. Wortwitz statt Handlungswitz. Zum Beispiel wenn ein Kobold von einer Reise nach Hause kehrt. Er würde enttäuscht sein, wenn ihm seine Nachbarn keinen Streich spielen. Ja, es wäre eine Beleidigung. Witzko spielt mit der Sprache, findet neue Ausdrücke, was den Roman wiederum lesenswert macht. Wo sein Hauptaugenmerk als Schreiber liegt. Keine grosse Recherche für den Hintergrund einer Handlung. Aber immer bemüht, Sachen neu zu benennen. Zum Beispiel neue Ausdrücke für Längen und für Gewichte. Eine zählweise für die Länge eines Abenteuers.
Wo sich der Autor aber an die Weise der fantastischen Literatur hält. Das sind die Entwürfe für neue Welten, Namen und Rituale. Außerdem ist der Roman gespickt mit Karte und Glossar. Weiterer Hinweis für leichte Lektüre. Einmal anschauen und gut. Im Gegenteil zu Game of Thrones. Wenn du als Einsteiger im ersten Band dauernd nach vorne oder hinten blätterst, um Namen und Adelslinien zu verinnerlichen.
Die Tiefe des Buches sind weniger die spannenden Erlebnisse, die gut ausgeführten Charaktere, denn die Art und Weise, wie sie Witzko erzählt. Eine parodische Note in allem.
Fazit Die Kobolde erfreut mit Sprachwitz und originellen Beschreibungen, weniger mit epischer Tiefe. Das Team Seitentrotter hat überdies unisono entschieden, die Kobolde von Witzko als leichte Lektüre zu bezeichnen. Aber auch anzumerken, dass diese Beurteilung von der Vorliebe für epische Phantastik gezeichnet ist.
Für das Team Fantaster c.g.langdallion
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