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Archive for Juni, 2022

bretonische geheimnisse, kommissar dupins siebter fall von j.l.bannalec

Posted in buchinterpretationen on Juni 17th, 2022

Bannalec Jean-Luc/ Bannalec auf wiki/ Bretonische Gemheimisse, Dupins siebter Fall, c 2018 Kiwi Verlag, Karten, softfax S.394

Dupin ermittelt

Faktenläufer im Zauberwald

Einleitung Die Verfilmungen, Top, ein Hit. Die Landschaft, die Mimen, die Erzählung; bestens geeignet für eine kriminologische Geschichte. Alles greift ineinander, ist irgendwie wild, passt aber zusammen. Die Charaktere, die meerumtoste Bretagne. So musste also auch mal eine Geschichte aus Bannalecs Welt in Printform die Welt von seitentrotter besegeln. Kommissar Dupins siebter Fall: Bretonische Geheimnisse vom Kiwi Verlag aus dem Jahr 2018.

 

Handlung Kommisar Dupin und sein Ermittlungsteam holen einen Betriebsausflug nach. Sie besuchen einen sagenumwobenen Wald. Den Foret de Paimpont. Hier befinden sich bedeutende Ausgrabungsstätten für die Artusforschung. Ein Team von Wissenschaftlern tagt gerade und Dupin soll einen von ihnen befragen. Denn er tut einem ehemaligen Pariser Kollegen einen Gefallen. Dupin kann jedoch nur noch den Tod feststellen. Was eine kurze Sache hätte werden sollen, weitet sich zu einem handfesten Skandal.

Der Ausflug ist gestrichen, die Ermittlungen starten. Mit der Befragung der übrigen Wissenschaftler. Fragen über Fragen, unbewantwortet. Die Herren Studierten genau so geheimnisvoll wie der Wald. In Dupins Kopf laufen die Fakten durcheinander. Sein Denken scheint verzaubert. Hat der Wald ein Geheimnis?

 

Besprechung Zugegeben. Die Filme, eine Wucht. Ein Goldsternchen zeitgenössischer Krimiverfilmung. Das Buch darum in die Hand zu nehmen, selbstredend, wenn der Film dermassen überzeugt. Die rollenden Bilder konnten die Gedanken verzaubern. Es ist gesagt, zuerst der Film, dann das Buch; um keine Enttäuschung zu erleben. Es ist ein Fakt. Die durch die Beschreibung entstandenen Bilder im Kopf des Lesers können von einem Regisseur nur bedingt bespielt werden. Teilweise, nicht vollkommen. So mag ein Film nach dem Lesen des Buches enttäuschen. Und umgekehrt?

Kann eine Beschreibung den entstandenen Eindruck durch rollende Bilder wiedergeben? Dupin hat auf jedenfall das Gesicht des Schauspielers. Ebenso die witzigen Ermittler in Dupins Team, Kadeg, Riwal und Nolwenn. Eine charakterlich gut getroffene Übereinstimmung.

Die Bretagne als pittoreske Landschaft, wie es Bannalec formuliert? Wie sieht es da aus? Schwierig sprachlich die gewaltige Schönheit zu bannen. Das Schloss am See, der Wald, die Einheimischen. Danke an Polizeiermittler Riwal, der Dupin so manches über die sagenumwobene Gegend erzählt.

Die Handlung? Gespräche, Gespräche, und… nochmals Gespräche. Befragung, Befragung, und… nochmals Befragung. Ein Loch in die vielschichtige Verschwiegenheit der Wissenschaftler bohren. Die einen werden es lieben, die andern hassen. Kein Buch für Romantiker. Geheimnisvolle verdächtige und mysteriöse Geschichten. Der Stil der Geschichte hat seitentrotter nicht vollends überzeugt.

Eine brodelnder Sumpf für den gewohnten Faktenläufer Dupin. Die Recherche zum Tod des Wissenschaftlers scheint im sagenumwobenen Zauberwald zu verlaufen. Dupin schwirren die Gedanken. Aber er hat ja noch sein Team und die ansässige Polizei. Zum Schluss ist es ein Gutteil gefühlssache, den Täter zu stellen.

 

Fazit Viele interessante Fakten über den Wald, da schon Artus wandelte. Einen mächtigen Eindruck über den erlauchten Kreis der Wissenschaftler. Gute Gespräche, witzige Ermittlungsdetails, wie Dupins Weise die Fakten zu notieren. Man lese und staune. Aber kein Schwelgekrimi, wenn man so sagen will. Er rüttelt auf, fordert Konzentration. Nicht zum träumen, aber zu laufen, Faktenlaufen.

jh

seite 76 und der heilige der insel gil von r.bradley

Posted in schriftwerk seite 76 on Juni 14th, 2022

Schriftwerk Seite 76  teilt BlugUnkels Querride durch die Seite 76

der heilige der insel gil von rebecca bradley quergelesen

Aus Strohdach bestand Marktplatz. Besonders schlimm standen zwölf Händler. Ebenso gekleidet wie Gilaner. Auf dem Tisch einen Haufen mit braunem Fell. Das Blut versetzte Magen in Aufruhr. Ratten. Schmecken schlecht, oh. Warscheinlich die Wirtschaft von Parasiten. Sie bevölkerten Gil wo es niemals Schädlinge hatte. Besonders während ersten Jahrzente. Seuchen können derartige Kreaturen finden. Ausserordentlich schwer würgte hinunter Calla den Preis. Delikatessen und die Ratte in Tasche.

jh

die schwarze armee von s.garcia-clairac, band eins, das reich der träume

Posted in buchinterpretationen on Juni 7th, 2022

 

Santiago Garcia-Clairac/ Clairac bei Wiki/ Die schwarze Armee, Band eins , Das Reich der Träume c 2008 Baumhaus Verlag, spanische Ausgabe mit dem Titel: El Ejército Negro – El Reino de los Suenos/ Aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein/ hardfax S.736

Einleitung Schon lange zierte die Schwarze Armee meine Sammlung. Immer wieder hatte ich es aus dem Regal gezogen, um es dann wieder zu versorgen. Nun hat es den nächsten Versuch überlebt. Ich habe es nicht zugunsten eines anderen Autors zurückgestellt. So wanderte die Geschichte von Santiago Garcia-Clairac endlich in meine Hände: die schwarze Armee, Band eins der Trilogie, das Reich der Träume, aus dem Jahr 2008.

 

Handlung Arturo Adragon ist der Sohn eines Stiftungsleiters in Ferenix, Spanien. Gleichzeitig ist er in seinen Träumen der Anführer einer mittelalterlichen Armee, der Schwarzen Armee. In der realen Welt kann er mithelfen, die Stiftung vor der Habgier anderer zu retten. Denn die Stiftung ist nicht irgendeine Stiftung, und Arturo ist nicht irgendein Sohn. Die Stiftung besitzt Bücher und Schätze aus dem Mittelalter, die manche Begehrlichkeiten wecken; Arturo hat seit seiner Kindheit ein A in Form eines Drachenkopfes mit Füssen auf dem Gesicht. Zudem Buchstaben auf dem ganzen Oberkörper. Im Mittealter ist er Teil der Friedensarmee einer Königin. Zusammen mit einem Alchemisten verteidigt er das Land gegen einen dämonischen Hexer.

In der Gegenwart lässt er selbst nicht locker, um hinter das Geheimnis seiner Träume, das irgendwie mit dem A auf dem Gesicht in Verbindung steht, zu kommen. Es helfen ihm dabei ein randständiger Historiker, seine Schulfreundin und ein Mitschüler. Immer wieder erlebt er in beiden Welten die Kraft der Buchstaben auf seinem Körper. Sie helfen ihm aus so mancher Not.

 

Besprechung Das Buch ist in seiner Aufmachung ein Hingucker. Die Bücher, denn es sind drei Bände, von denen zwei davon so lange in meinem Regal standen, machen sich gut auf jedem Regal. Schliesslich nahm ich es endlich zum lesen in meine Hände.

Die Gründe waren: es ist ein tolles Hardfax, hat einen tollen Buchdeckel und Rücken, und der Autor kommt aus Spanien. Das war der Hauptbeweggrund: Spanien. Endlich mal einen nicht deutsch- oder englischsprachigen Fantasieautoren lesen.

Jetzt nach mehr als achthundert getrotteten Seiten weiss ich: Ich hätte tiefer forschen sollen. Denn Herr Garcia-Clairac ist ein Jugendbuchautor. Nicht, dass im team seitentrotter keine Jugendbücher besprochen werden. Karl May wurde ja auch so gehandelt. Nein. Der Unterschied ist, May hat für die Erwachsenenwelt geschrieben, und er wurde im Handel in die Nische der Jugend eingeordnet.

Clairac schrieb für die Jugend, Clairac wurde und wird dort eingeordnet. Er ist ein Jugendbuchautor, so für die Altersgruppe zehn Jahre. Das bemerkt man besonders an der verwendeten Sprache, am Schreibstil. Clairac bedient sich kaum der metaphorischen Sprache. Wenn er Bilder verwendet, sind sie einfach und meist in einem Satz abgetan. Schade. Denn Kinder sollen doch auch in der verschiedenen Verwendung von Sprache lernen.

Weiterhin benützt der Autor keine tiefsinnige Erzählweise, es gibt keinen Doppelsinn hinter den Worten. Im Gegenteil. Die Erzählweise bewegt sich ohne abzuweichen von A nach B. Sie ist wie ein Bogenschuss. Der Pfeil wird abgefeuert, trifft, und fertig. Keine Betrachtungsweise, wie er abgefeuert wurde. Ohne auszuschmücken, folgt Clairac einem einfachen kausalen Schema. Eine Handlung zieht die nächste nach sich, und so weiter, und das achthundert Seiten lang. Eine einfach gestrickte Erzählung ohne Firlefanz. Und es ist ja auch nicht falsch, so zu schreiben. Auch nicht, als Erwachsener mal ein Buch in einfacher Sprache zu lesen.

Dazu passt, dass der Held, wenn der das Schwert zieht, einfach so, ohne zu erklären der bessere Schwertkämpfer als irgendein alter Ritter ist. Dazu passt auch das Verständnis von Magie. Ein König wird von der Tochter eines Hexenmeisters eben kurz mal in ein Tier verwandelt. Keine Erklärung kriegt der Leser serviert, wie denn der Protagonist die Zeiten wechselt. Er träumt, und damit Punkt.

 

Die starke Seite des Fantasieromans ist die Idee von der Macht der Buchstaben. Geschrieben mit magischer Tinte auf die Waffen der Soldaten, verleihen sie den Trägern Kraft gegen den finsteren Hexer und seine Brut anzutreten. Und wie gesagt, es ist ein schönes, edles Buch, dass ein Freund und eine Freundin der bedruckten Seiten gern in die Hand nimmt. Es gibt was her, einfach gesagt. Und so hab ich es halt fertig gelesen.

 

Fazit Das Fantasie Buch von Santiago Garcia-Clairac hat dem team seitentrotter gezeigt, es wäre gut, etwas über den Autoren nachzuforschen. Denn, diese Regel breche ich nur ungern. Jedes angefangene Buch wird auch fertiggelesen. Auch wenn es nicht gerade passt.

Die schwarze Armee ist ein Jugendbuch. Die Sprache zugeschnitten. Für Erwachsene Vielleser gewöhnungsbedürftig. Es ist kein Buch wie eines von Tolkien, May, Peake oder um einen jüngeren zu nennen, Paolini. Denn das Buch von Clairac lässt eine Intellektualität vermissen, die den Leser auch mal herausfordert, zwischen den Zeilen zu lesen. Keine versteckten Geheimnisse, keine metaforischen Abwege. Pures, blankes, festes Wortgitter, ohne Zwischengeplänkel. Schade!

Die Empfehlung: Die schwarze Armee, das Reich der Träume, und die Folgebände gehören vor allem aber nicht nur, in Kinderhände!

Staff homeranus