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i.asimovs foundation trilogie: buch 1 die stiftung interpretiert von psychodoc

Isaac Asimov/ Asimov auf Planet Wiki/ die Psychohistoriker, c Bastei Lübbe 2000, TB Ausgabe Band 28 322, 1.Auflage/ Asimovs berühmte Fountation-Trilogie in einem Band/ Lübbe Reihe: Bibliothek der phantastischen Literatur, Herausgeber Stefan Bauer/ unten Interpretation Buch eins: die Stiftung/ Buch zwei: Stiftung und Imperium Teil eins und Teil zwei/ Buch drei: die Zweite Stiftung, Teil eins und Teil zwei/ Titel der amerikanischen Originalausgabe: Foundation, Foundation and Empire, Second Foundation/ ins Deutsche übertragen von Barbara Heidkamp / ganze Trilogie hardfax S.887

 

Bestseller auf dem Soft SF Teller

Science Fiction Autoren lassen ihre Helden in die Zukunft reisen, oder in interstellaren Welten leben. Lassen sie Abenteuer erleben und Menschheitsfragen lösen oder sie werden Geheimisse zur Rettung der heimischen Erde inne. Im Raum bewegen sie sich mit Methoden, die Wissenschaft mit Fiktion mischen. Dan Simmons entwarf den Farcaster, ein Tor, das den Schritt über grosse Distanzen ermöglicht. Douglas Adams lässt sein Raumschiff mit unendlichem Unwahrscheinlichkeitsdrive  fliegen. Isaac Asimov wiederum lässt seine Akteure mit atombetriebenem Raumschiff durch den Hyperraum springen. Asimov dichtet: „Es handelt sich weder um Raum noch Zeit! Die Galaxis wird  in einem Augenblick durchquert!“ Das Buch, in dem er seine populärwissenschaftlichen Thesen dem breiten Volk präsentiert: Die Foundation – Trilogie, veröffentlicht im Jahr 1951 in erster Version in drei eigenen Ausgaben. Hier nun die Interpretation von Buch eins, die Stiftung!

 

Asimov eröffnet in der Geschichte ein Imperium mit 25 Mio bewohnten Planeten, die von insgesamt 40 Mia Menschen besiedelt sind. Technik basiert auf 12`000 Jahren imperialen Fortschritts und sie macht es möglich, dass kein Planet von der Zivilisation abgeschnitten ist. Alle Regierungsmacht liegt beim Kaiser. Sein Thron steht auf Trantor, im Zentrum des Systems. Die Menschen leben untererdig und die Bewohner fühlen sich wie von einer Metallhaut überzogen. Das Imperium steht am Zenit der Entwicklung, auf dem Höhepunkt seiner Macht.

Ein Team von Wissenschaftlern hat sich zur Aufgabe gemacht, die Zukunft des Imperiums zu erforschen. Allen voran Hari Seldon, den man Raven nennt, den Raben, weil seine Ansagen so schwarz wie das Federvieh selber sind. In 500 Jahren, so Seldon, ist das Imperium untergegangen, gefolgt von einer Zeit der Anarchie die 30`000 Jahre dauert. Seldons Wissenschaft, der er seine Erkenntnisse verdankt, ist die Psychohystorie. Als Faktoren dienen ihm soziale und ökonomische Stimuli. Seine Arbeit ist nicht sehr beliebt und er wird zur Ausprache beim Kaiser zitiert. Seldon will, so erklärt er vor dem Thron, das gesammte Wissen des Imperiums aufzeichnen. Ziel der Arbeit ist, das gesammelte Wissen einzusetzen, um die kommende Anarchie auf tausend Jahre runter zu schrauben. 100`000 Mitarbeiter zählt seine Anhängerschaft. Sie arbeiten an der Enzyklopadie Galactica. Der Kaiser lässt sie gewähren. Stellt ihm sogar zwei Planeten zur Verfügung. Stars End und Terminus, beide am Rande gelegen.

Die Wissenschaftler gründen eine Stiftung und arbeiten auf den zwei Planeten an ihrem Werk. Seldons  psychohystorische Vorhersagen treffen ein. Sie sind nicht aus der Luft gegriffen. Sie sind mathematisch mit zugrundeliegender Formel berechnet. Das Imperium bröckelt, es beginnt an der Peripherie. Die Stiftung auf Terminus, muss sich gegen übermächtige Nachbarplaneten wehren. Aristokratische Familien drängen an die Macht. Das Reich jedoch fällt nicht gleich auseinander, aber es geschieht eine Machtverschiebung.  Auch die Stiftung hat Macht. Jedoch ist sie eine friedliche und durch die Wissenschaft begründet. Der Spruch der Stiftung: „Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen!“ Geschickt wird das Wissen der Atomtechnik eingesetzt, um am Drücker zu bleiben.

Seldon der Psychohistoriker lebt unterdessen nicht mehr. Treu arbeitet jedoch die Stiftung an der ursprünglichen Mission. Satz um Satz werden die Seiten der Enzyklopädie gefüllt. Doch Seldon hatte die Entwicklung des Imperiums bis zum Ende vorausgesehen. Damit verbunden die Stellung der Stiftung. Um zu bestehen muss die Stiftung ihre Ziele ändern. In die Enge getrieben, redet man bald von der Seldon Krise. Sie tritt immer dann ein, wenn die Welt um Terminus brodelt. Entscheidungen müssen getroffen werden, mit denen sich die Führer der Stiftung schwer tun. So verschiebt sich das Machtgefüge auf Terminus. Nacheinander werden Bürgermeister und Händler zu bestimmenden Personen. Und immer geht es darum, Wissen gegen Waffenkraft einzusetzen. Stiftungsmitglieder verwandeln sich von Wissenschaftlern zu einer Art Heiligen. Die Heiligen werden zu Händlern, und irgendwo im Imperium erstarkt die alte Macht des Kaisers.

 

Der Einstieg in Buch eins der Foundation Trilogie ist ein Katapult in eine grosse All-Geschichte. Der Zeitsprung durch den Raum in einen Space Opera Plot. Asimov erzählt von einem interstellaren Imperium. Augen, Gedanken, Gefühle fliegen gleich durch die ersten Seiten. Der Alltag ist vergessen, denn Asimov hat einen Plan zur Rettung des Imperiums. Dass er das kann beweist er damit, dass er mit Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu den „Big Three“ der Science Fiction gehört. Zu den Schreibern grosser Weltraumstories. Damit nicht genug. Asimov heimste für die Foundation Trilogie 1966 den Hugo Sonderaward  für den besten Science Fiction Roman aller Zeiten ein. Noch nicht genug. Nach dem guten Doktor, wie er von den Fans auch genannt wird, hat die amerikanische Raumfahrt einen Krater auf dem Planeten Mars benannt. Genug Lob, fett Ehre und ein Buch das als Ganzes dem Umfang der Huldigung gerecht wird. Drei Bücher, 887 Seiten hat Asimov geliefert.

So unterschiedlich die Methoden ausfallen, sich im Weltraum zu bewegen, so differenziert sind die Untergruppen der Science Fiction. Als da ist die Hard Fiction. Eine Story basierend auf möglichst genauer technischer Abhandlung die als Hauptfigur verkauft wird. Bekannter Vertreter ist Jules Verne mit dem Roman von der Erde zum Mond. Die Soft SF. Eine Story, in der technische Möglichkeiten nur noch am Rande interessieren. Ins Zentrum rückt der Mensch und seine Ideologien. Die Story bekommt eine fettere Handlung. Bekannter Vertreter ist Ursula K. Le Guin und ihr Roman „das Wort für Welt ist Wald“.  Die Steampunk-Community. Rückwärtsgerichtete SF. Handlungsraum so um das 19. Jahrhundert. Kupfer, Blech und dampfgetriebene Geräte verbessern den Lebensstandard. Bekannter Vertreter ist Stephen Hunt mit dem Königreich der Lüfte. Die Space Opera. Grosse Schlachten, Geschichten und Liebschaften. Alles verpackt in eine unendliche Geschichte. Bekannter Vertreter ist Dan Simmons und seine Hyperion Gesänge.

Und dann kam Asimov. Mischt mit seinen Themen die SF Landschaft auf.  Ein schwer einzuordnender  SF Autor. Geschichten verknüpft mit wissenschaftlicher Technik und Ideologien sind sein Gebiet. Man nennt ihn auch Populärwissenschaftler. Als man noch nichts vom PC wusste hat er sich der (Robotik) angenommen. Da hat er sich wohl der Hard SF angenähert. Im Roman Lunatik lässt er sein Wissen als Chemiker spielen. Ein Stoff aus einer andern Welt könnte die Lösung für Energieenpässe sein. In der Foundation Trilogie löst er als Wissenschaftler staatspolitische Gesellschaftsfragen anhand einer mathematischen Formel. Den drei Werken gemeinsam, Asimov löst mit einem Mix aus Wissenschaft, Mathematik und idealistischer Theorie die Probleme von Regierungen.

In der Foundation Trilogie löst Asimov rein ideell die Probleme eines Imperiums. Faden um Faden wickelt er den Plot von der Spule. Spielt über endlose Gespräche die staatspolitischen Ansichten der Verantwortlichen gegeneinander aus. Der Leser wähnt sich in einem staatsmännischen Sitzungszimmer. Die Stunden sind vergangen und immer noch geht es darum eine Einigung für eine Krise zu finden.  Um am Schluss des Gesprächs den Berechnungen Seldons recht zu geben. Asimov präsentiert dem Leser keine atemberaubende Weltraumschlacht. Die Stars auf dem Plattenteller des Science Fiction Seller spielen populärwissenschaftliche Melodien um die Kultur eines Imperiums zu retten. Wissen ist Macht. Als der Nachbarplanet gelüste zeigt Terminus anzugreifen, weiss die Stiftung geschickt ihr Wissen um Atomkraft als Waffe zur Verteidigung einzusetzen. Die erste Seldon Krise findet so eine friedliche Lösung. Asimov zieht den Faden der gewaltlosen Konfliktlösung konsequent weiter. Es ist eine David Goliath Situation. Mächtige müssen vor einer vermeintlich kleineren Kraft weichen. Wissen, eingesetzt zur rechten Zeit. Asimov pflegte ein gedankenreiches Hobby. Sein Spieltisch waren interstellare Welten. Die Figuren die Regenten und ihre Absichten. Platonische Space Opera. Bestseller auf dem Soft SF Teller!

psychodoc

 

 

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